Halbschalen-Technik soll die Freimanner vor dem Autobahnlärm schützen

Tunnel ohne Dach

Mit halbkreisrunden Seitenwänden soll der Lärmschutz für die Freimanner Bürger sichergestellt werden.

Mit halbkreisrunden Seitenwänden soll der Lärmschutz für die Freimanner Bürger sichergestellt werden.

München-Nord · Eigentlich schade: Erst durch den Stadionneubau in Fröttmaning scheint den Verantwortlichen aufgefallen zu sein, dass die Freimanner einen verbesserten Lärmschutz an der Autobahn A 9 brauchen. Jetzt ist alles in trockenen Tüchern – Zeit wird’s, schließlich wird das Stadion schon in gut einem Jahr eröffnet

»Wir sind voll im Zeitplan, allerdings dürfen wir uns jetzt keine Verzögerung mehr leisten«, bestätigte Innenstaatssekretär Georg Schmid am vergangenen Freitag bei der Vorstellung der Baumaßnahmen. Fünf Maßnahmen sind geplant, zwei davon betreffen Freimann direkt. Erstens: der Ausbau der A 9 von vier auf sechs Fahrspuren zwischen Fröttmaning und Frankfurter Ring. Zweitens: der Ausbau der Anschlussstelle Freimann.

Vorgestern Abend begannen hierfür planmäßig die Bauarbeiten. »Der Ausbau kostet acht Millionen Euro und muss bis Mai 2005 fertig sein«, erklärte Schmid am Freitag. Hierüber soll künftig der Besucherverkehr von der A 9 (Nord/Süd) und der A 99 (Ost) aufgefangen werden. Der Verkehr aus Richtung A 99 (West) wird über einen Halbanschluss westlich des Autobahnkreuzes München-Nord laufen.

Mit dem Ausbau der A 9 auf sechs Fahrspuren wird die Lärmbelastung für die Freimanner größer denn je. Diese würde durch weiter zunehmenden Verkehr unerträglich werden. Daher muss der Stadtteil acht bis elf Meter hohe Lärmschutzwände hinnehmen. Diese zu Halbschalen gekrümmten Wände, über deren ästhetischen Wert sich streiten lässt, sollen den von 190.000 Fahrzeugen täglich (Prognose für 2020) erzeugten und durch den so genannten »Flüsterasphalt« geminderten Lärm auf die Autobahn zurückwerfen. Möglich wurde der Ausbau des Lärmschutzes übrigens nur durch die Verbreiterung der Autobahn. Erst dann ist nämlich die Einhaltung von Lärm-Grenzwerten gefordert, nicht aber durch die bloße Zunahme des Verkehrs.

»Der Ausbau führt zu teilweise erheblichen Verkehrsbehinderungen«, erläutert Christian Unzner, Baudirektor bei der Autobahndirektion Südbayern. Bis 30. April wird wegen Vorabmaßnahmen zwischen dem Autobahnkreuz und dem Frankfurter Ring täglich von 22 bis 5 Uhr die Zahl der Fahrspuren reduziert. Bis Mitte August laufen die Vorarbeiten am Außenrand der Autobahn, anschließend bis Ende des Jahres am Innenrand. Im nächsten Jahr folgt der eigentliche Ausbau, erst auf der West-, dann auf der Ostseite. Ende 2005 sollen die Autos dann in einem Tunnel ohne Dach durch Freimann rauschen. Und die Freimanner bekommen endlich Ruhe. Carsten Clever-Rott

Artikel vom 31.03.2004
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