EHC in den Playoffs, jetzt geht es um den Aufstieg

»Lasst die Bärte sprießen«

... und bei den Fans.Foto: phe

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München · Die Bilanz ist beeindruckend: Als Aufsteiger ist der EHC München vergangenes Jahr in die Oberliga gekommen. Die Meisterrunde haben die Eishockeycracks als Vierter abgeschlossen.

In den 18 Spielen konnte die junge Mannschaft mit nur drei Profis 33 Punkte erkämpfen. Mit 75 erzielten Toren waren die Münchner eine der torgefährlichsten Mannschaften der Oberliga, und auch die Abwehr gehörte mit nur 51 Gegentoren zu den sichersten. Bereits fünf Spieltage vor Schluss war die Playoff-Teilnahme gesichert, die Mannschaft hatte sich auf dem vierten Platz festgesetzt.

Dieser garantiert in den kommenden Playoffs zunächst Heimrecht. Um so erfreulicher, dass die EHC-Spieler am letzten Spieltag gegen Schweinfurt noch einmal richtig gefightet haben und die favorisierten Franken vor der Rekordkulisse von 2400 Zuschauern mit 4:3 (Tore: Newhook, zweimal Leahy, Leinsle) wieder nach Hause schickten.

Ab kommenden Freitag geht es nun endgültig um den Aufstieg des Münchner Eishockeys in die Zweite Liga. Eingeplant wäre das nicht, haben die Verantwortlichen doch stets betont, da sie auch in der kommenden Saison lieber in der Oberliga spielen würden. Doch wenn die Mannschaft das Viertel- und Halbfinale überstehen sollte, wäre der EHC automatisch aufgestiegen. Doch das ist Zukunftsmusik. Nach dem letzten Saisonspiel begann erst einmal das große Händeschütteln. Präsident Bochanski dankte Trainer Michael Eibl für das bisher Erreichte, der Trainer gab das Lob sofort an seine junge Mannschaft weiter: »Was die Spieler während der Saison aufs Eis gebracht haben, war schon phänomenal.«

Es ist Eibls Sache nicht, auf die eigene Schulter zu klopfen, doch niemand wäre ihm böse, wenn er es tun würde. Schließlich war es seine Idee, mit dieser jungen, überwiegend aus deutschen Talenten bestehenden Mannschaft in der Oberliga anzutreten. Immer wieder betonte der Trainer im Laufe der Saison, dass er keine Verstärkungen brauche, und dass es ihm egal sei, wen der Vorstand noch holen wolle. Eibl vertraut seinen Spielern, zu seinen Lieblingssätzen gehört der, dass nicht die Qualität der Einzelspieler, sondern die Mannschaftsleistung am Wichtigsten sei.

Und mit seinem Glauben an ein starkes Team formte der ehemalige Nationalverteidiger sogar ausgewiesene Starrköpfe zu mannschaftsdienlichen Spielern: Der »schwierige« Tim Leahy ist so ein Fall. Und Eibl schaffte es auch das »Eisbärli« Peter Brearley ins Team zu integrieren. Trotz dieser Erfolge ist nicht sicher, ob er dem EHC auch nächste Saison als Coach zur Verfügung steht oder vielleicht in den wohlverdienten Eishockey-Ruhestand geht.

Doch auch das ist Zukunftsmusik. Am Freitag müssen die EHC-Spieler im Viertelfinale erst einmal gegen Dresden ran. Wer zwei Spiele gewinnt, kommt ins Halbfinale. Man darf übrigens gespannt sein, ob sich die Spieler an die alte Eishockey-Weisheiten halten werden: »Wer rasiert, verliert«, heißt es regelmäßig. Auf dass die Bärte also sprießen mögen! fil

Artikel vom 24.03.2004
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