Am 10. März Einwohnerversammlung zur Verkehrsführung in Grillparzerstraße

Vierspuriger »Wahnsinn«

Gegen vier Spuren auf der Grillparzerstraße wendet sich die Haidhauser Kinderbeauftragte Anna Ippendorf. 	Foto: ms

Gegen vier Spuren auf der Grillparzerstraße wendet sich die Haidhauser Kinderbeauftragte Anna Ippendorf. Foto: ms

Haidhausen · In dieser Hinsicht haben sich die Haidhauser schon mal durchgesetzt: Am kommenden Mittwoch, 10. März, ist die Einwohnerversammlung zur bereits auf der Bürgerversammlung im vergangenen Jahr heißdiskutierten Verkehrsführung in der Grillparzer-, Prinzregenten- und Einsteinstraße während der Tunnelarbeiten an der Richard-Strauss-Straße.

Um 19 Uhr haben alle Anwohner in der Kantine des Baureferats, Eingang Berg-am-Laim-Straße, das Recht und die Gelegenheit, vor Vertretern des Baureferats, des Kreisverwaltungsreferats sowie des Bezirksausschusses Au-Haidhausen (BA 5) ihre Fragen und Anträge vorzubringen. Und daran wird es an diesem Abend sicher nicht mangeln. Bereits bei der Bürgerversammlung machte der Ausdruck »Verkehrs-Super-Gau« die Runde.

Denn das Baureferat will die einspurige Grillparzerstraße durch Ummarkierungen ab Mai an der Einmündung zur Prinzregentenstraße auf eine Rechtsabbieger- und zwei Linksabbiegerspuren erweitern. »Eine Alternative gibt es nicht«, sagt Cornelia Osten von der Pressestelle des Baureferats. Wesentliche bauliche Veränderungen seien nicht erforderlich, lediglich zwei Bäume müssten auf der Ostseite der neuen Abbiegespur weichen. In Richtung Süden soll die Straße aber weiterhin einspurig bleiben, heißt es in der Baureferats-Broschüre »Mittlerer Ring Ost. Einbahnsystem 2004-2005« vom Februar diesen Jahres.

»Der derzeitige Plan, hier vier Fahrspuren anzulegen, ist Wahnsinn«, meint Anna Ippendorf, die selbst in der Grillparzer-/Ecke Prinzregentenstraße wohnt. Die Kinderbeauftragte des BA 5 befürchtet durch den Umbau der Grillparzerstraße eine Verschmälerung der Fuß- und Radwege. Nach Erkenntnissen der Fachplaner bei der Planungsfeststellung sei das alles auch nicht nötig, meint das BA-Mitglied.

»Drei Fahrspuren im regulären Querschnitt der Straße sind ausreichend, damit kann die Straße so bleiben wie sie ist.« Besonders am Herzen liegen der 20-Jährigen Schulkinder der Ernst-Reuter-Schule, die vorwiegend auf der Westseite der Grillparzerstraße zur Einsteinstraße gehen und den Ampelübergang über die rege Kreuzung Einstein-/Grillparzerstraße benutzen würden. Ippendorf appelliert in einem Brief an das Baureferat, nicht nur an die Autofahrer, sondern auch vor allem an die Fußgänger zu denken: Der Schulweg müsse auch während der Bauarbeiten in der derzeitigen Form erhalten bleiben. Weitere Fahrspuren, die den Bürgersteig verschmälern und die Kinder zusätzlich gefährden würden, seien nicht zumutbar. Das Baureferat indes versichert, dass die Geh- und Radwege wie bisher beidseitig durchgehend und der Baumgraben weiterhin als Schutzbarriere zum Verkehr erhalten blieben. Michaela Schmid

Artikel vom 03.03.2004
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