CSU will zweiten U-Bahn-Tunnel ab Münchner Freiheit, die SPD lehnt das ab

Unterirdisch gut

München-Nord · Friede, Freude, Eierkuchen? Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) macht einen Vorschlag und SPD- und CSU-Fraktion im Stadtrat unterstützen ihn. Für die CSU ist der Vorschlag allerdings nur Grundlage, die noch viel weiter ausgebaut werden muss.

Und hier mag die SPD nicht mitmachen. Konkret geht es um den Vorstoß von MVG-Geschäftsführer Herbert König, eine U-Bahn-Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Münchner Freiheit zu schaffen. Der SPD-Fraktion reicht das dann auch, da die Anbindung der Parkstadt Schwabing über die noch zu bauende Tramlinie 23 gewährleistet werden soll.

Für die CSU geht es um die Anbindung an das Fußballstadion in Fröttmaning. »Während der MVG-Vorschlag vorsieht, die neue U-Bahn an der Münchner Freiheit auf das Gleis der U6 einschleifen zu lassen, fordern wir ein eigenes Gleis parallel zur Leopoldstraße«, erklärt Ludwig Spaenle, Landtagsabgeordneter und Mitglied des Bezirksausschusses in Schwabing-Freimann (BA 12). Hintergrund: Die Anbindung des Stadions sei mit einer U-Bahnlinie zu schwach. »Wenn auf der Hochbrücke in Freimann eine U-Bahn stehenbleibt, geht nichts mehr«, kritisiert Patric Wolf, Fraktionssprecher der CSU im BA 12. Mit dieser Argumentation und der Einbringung des erweiterten Vorschlags möchte die CSU jedoch vor allem eines erreichen: die Anbindung der Parkstadt Schwabing, des Euro-Industrieparks, der Bayern- und der Funkkaserne, die die in der Fraktion ungeliebte und in der Bevölkerung umstrittene Tram 23 überflüssig macht. Diese könne erst in fünf Jahren fertiggestellt sein, moniert Stadtrat Guido Gast.

Bis dahin müsse man mit einem Verkehrschaos im Bereich des Marienplatzes rechnen, weil dort gerade zu den sehr wahrscheinlichen Champions-League-Spielen werktags durch den Feierabendverkehr ein außergewöhnlich hohes Fahrgastaufkommen herrschen werde.

Constanze Lindner-Schädlich, Sprecherin der SPD im Stadtplanungs- und Bauausschuss des Stadtrates, hält die Tram für schneller realisierbar. Die U-Bahn dagegen, das räumen auch die CSU-Politiker ein, würde zehn Jahre brauchen, bis sie fährt. Dafür sei das Konzept, das schon längst hätte diskutiert werden müssen, ausgereift und könnte Verkehrsprobleme lösen, behaupten sie. Wer hat nun Recht? Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu dem Thema! Schicken Sie Ihren Leserbrief an die Münchener Nord-Rundschau, Moosacher Straße 56–58, in 80809 München. C. Clever-Rott

Artikel vom 03.03.2004
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