Wieczorek: Windenergieanlage Fröttmaning auch nach EEG-Novelle rentabel

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Landschaftsästheten, die gegen eine »Verspargelung« kämpfen, haben schlechte Karten. Die Stadt hält an der Windenergieanlage fest.	Foto: Archiv

Landschaftsästheten, die gegen eine »Verspargelung« kämpfen, haben schlechte Karten. Die Stadt hält an der Windenergieanlage fest. Foto: Archiv

Fröttmaning · Der Stadt München kann es eigentlich nur Recht sein, wenn mal jemand kräftig Wind macht. Schließlich soll die Windkraftanlage Fröttmaning möglichst rentabel sein. Doch genau da haben die beiden CSU-Stadträte Richard Quaas und Guido Gast ihre Zweifel. Grund ist die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), die zu Jahresbeginn in Kraft getreten ist.

Das EEG sieht vor, Eigentümer von privaten Stromerzeugungsanlagen für gelieferten Strom zu vergüten. Auf diese Weise sollen mindestens die Kosten im Laufe der Lebensdauer einer solchen Anlage – bei Windkraftanlagen sind dies ungefähr 20 Jahre – wieder reingeholt werden.

Durch die EEG-Novelle erhält die Stadt München als Betreiber der Anlage weniger Geld für die Einspeisung von elektrischer Energie. »Die Mindestvergütung sinkt von mindestens 9,1 Cent pro Kilowattstunde auf 5,5 Cent«, erklärt Reinhard Wieczorek, Referent für Wirtschaft und Arbeit, »Für die Anlage in Fröttmaning entspricht das einem jährlichen Minderertrag von etwa 80.000 Euro.« Da die Anlage allerdings mit 75 Prozent einen erhöhten Effizienzgrad aufweise, rechnet Wieczorek mit einem erhöhten Vergütungssatz auch für die restliche Einsatzzeit der Anlage. Das wären jetzt noch gut 15 Jahre.

Eine lange Zeit für diejenigen, die sich nur schweren Herzens mit dem Anblick der Anlage abgefunden haben. Eine Stilllegung der Anlage komme nach Wieczoreks Aussage aber nicht in Frage: »Die Windenergieanlage in Fröttmaning befindet sich auf dem neuesten Stand der Technik. Eine neue Anlage der gleichen Bauart würde den Stromertrag nicht nennenswert erhöhen.« Beim derzeitigen Stand sei die Anlage sogar bei einer Vergütung von nur zwei Cent pro Kilowattstunde noch wirtschaftlich rentabel.

Zwischen 1999 und 2002 hat die Fröttmaninger Anlage insgesamt über 8200 Kilowattstunden Strom ins Netz eingespeist. Ansonsten nennt Wieczorek auch auf die Anfrage der beiden CSU-Stadträte hin keine genauen Zahlen. Er sagt lediglich: »Trotz der standortbedingten hohen Investitionskosten übertreffen die Einnahmen der Anlage dank der über den Erwartungen liegenden Stromerzeugung die Ausgaben und ermöglichen einen insgesamt wirtschaftlichen Betrieb.

Trotz der EEG-Novelle erhalten damit die Befürworter alternativer Energiegewinnung viel Rückenwind.

Artikel vom 25.02.2004
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