Katalogdaten der StaBi vollständig im Internet

Acht Millionen Buchtitel online

München · Die Bayerische Staatsbibliothek hat nun die letzte verbliebene Lücke in ihrem Online-Katalog – sie betraf die Jahre 1841 bis 1952 – geschlossen. Die gesamten Bestände der Bibliothek ab dem Jahr 1500, rund acht Millionen Bücher, rund 45.000 laufende Zeitschriften und alle von der Bibliothek vorgehaltenen elektronischen Dokumente, sind nun weltweit bequem am Bildschirm zu recherchieren.

Die Konversion des riesigen Blattkatalogs – 2,3 Millionen Zettel in 10.940 Schubern – war ein zeitraubendes und teures Unterfangen. Erste Planungen reichten zurück bis in das Jahr 2000. Ermöglicht wurde das Projekt durch stattliche Sondermittel des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst.

Vor kurzem konnte der erste Teilabschnitt des Projekts abgeschlossen werden. Jeder, der Internetzugang besitzt, kann ab sofort nach Herzenslust in dem Katalog schmökern und recherchieren, 24 Stunden am Tag, an jedem Ort der Welt. Auf dem Bildschirm werden die gescannten Bilder der Katalogblätter angezeigt, und wie im echten Katalog kann man portionsweise oder Zettel für Zettel vor- und zurückblättern. Ergänzend werden in einem zweitem Schritt – die Arbeit hat bereits begonnen – die Kerndaten dieser Zettel maschinenlesbar erfasst, um so auch die direkte Suche nach eingegebenen Namen und Titelstichwörten möglich zu machen.

Warum dieser Aufwand? Für die Wissenschaft ist der Staatsbibliotheksbestand der Jahre 1841 bis 1952 von höchstem Wert. Er enthält zahllose Titel, die nirgendwo sonst auf der Welt vorhanden sind. Zu benützen aber war er all die Jahre ausschließlich mit Hilfe des jetzt konvertierten Katalogs, der in der Bayerischen Staatsbibliothek wegen des Formats seiner Blätter »Quartkataltog« hieß. Es gab ihn nur in einem Expemplar in der Bayerischen Staatsbibliothek.

Jeder, der damit arbeiten wollte, war gezwungen, nach München, in die Ludwigsstraße, zu kommen und dabei die Öffnungszeiten der Bibliothek genau zu beachten. Dass man Interessenten nur unter strenger Aufsicht an den Katalog lassen konnte – ein verlorenes Katalogblatt war ja gleichbedeutend mit dem Verlust des Buches, das in den Magazinen nun nicht mehr auffindbar war –, sei nur am Rande bemerkt. Zugang zum Online-Katalog unter http: //www.bsb-muenchen.de/opac/qk.htm.

Artikel vom 11.02.2004
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