Autohaus im Münchner Norden Ziel eines Anschlags

Polizei entschärft Brandsätze

Einer der beiden Brandsätze, die am vergangenen Mittwoch bei einem Freimanner Autohaus gefunden wurden.	Foto: Polizei

Einer der beiden Brandsätze, die am vergangenen Mittwoch bei einem Freimanner Autohaus gefunden wurden. Foto: Polizei

Freimann · Spezialisten des Landeskriminalamtes haben am vergangenen Mittwoch, 4. Februar, auf dem Gelände eines Autohauses an der Kreuzung Frankfurter Ring/Ingolstädter Straße zwei Brandsätze entschärft.

Eine Stunde zuvor, gegen Mittag, war bei der Polizei eine Meldung eingegangen, wonach sich unter einem am Autohaus ausgestellten Gebrauchtwagen eine verdächtige schwarze Tasche befinden würde.

Bei der Absuche entdeckten die Beamten eine weitere Tasche nur wenige Meter entfernt, ebenfalls unter einem Fahrzeug deponiert. Die Münchner Polizei räumte daraufhin das Gebäude des Autohauses und sperrte den Fundort für den Straßenverkehr großräumig ab.

In den Taschen wurden zwei Flaschen aus Kunststoff, vermutlich mit Lösungsmittel gefüllt, gefunden. Daran waren Grillanzünder angebracht. Die Zündauslösung hätte über einen Quarzwecker erfolgen sollen.

Nach einer erneuten Absuche durch einen Sprengstoffhund der Münchner Polizei wurden die Absperrungen gegen 13.30 Uhr wieder aufgehoben.

Die bauartgleichen Brandsätze bestanden aus einem handelsüblichen weißen Schuhkarton ohne Aufschrift, mit einem Quarzwecker der Marke »Tempic 01«. Weiterhin wurden je zwei Flachbatterien der Marke UCAR Superlife verwendet. Im Karton befanden sich außerdem zwei Liter-Kunststoffflaschen und die Grillanzünder.

Eine Flasche konnte als haushaltsübliche Spiritusflasche identifiziert werden. Das Ergebnis der Inhaltsanalyse liegt derzeit noch nicht vor, wie Polizeisprecherin Eva Völkl mitteilte. In den Schachteln befand sich eine Vielzahl loser Reiskörner, deren Zweck bisher nicht festgestellt werden konnte. Die Vorrichtungen waren jeweils in einer selbstgefertigten Stofftasche aus schwarzem Leinenstoff deponiert. Stoffbahnen und Henkel wurden mit Heftklammern zusammengehalten.

Die Polizei bittet um Mithilfe: Wer hat zur Tatzeit im Bereich der Mercedes-Niederlassung verdächtige Wahrnehmungen gemacht? Wer kann Hinweise auf die Herkunft der für den Brandsatz verwendeten Gegenstände geben? Hinweise nimmt das Polizeipräsidium unter der Telefonnummer 2910-0 oder jede Polizeidienststelle entgegen.

Das Landeskriminalamt hat 2000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Aufklärung der Tat oder Ergreifung des Täters führen.

Artikel vom 11.02.2004
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