30 Einbrüche und drei Komplizen in Mietshaus

Kelleraufbruch-Serie geklärt

Schwabing · Eine Kelleraufbruchserie in Schwabing konnte nun geklärt werden. Zwischen dem Mai 1999 und dem Frühjahr 2003 häuften sich im Münchner Stadtteil, bevorzugt in einem Wohnkomplex Düsseldorfer Straße, schwere Diebstähle aus den dortigen Kellerabteilen.

Erschwert wurden die Ermittlungen durch den Umstand, dass in dem Wohnkomplex – überwiegend Appartements, die von Angestellten des städtischen Krankenhauses München-Schwabing bewohnt werden – ein rascher Mieterwechsel gegeben war – und die Zugangstüren zu den Kellerräumen und zur Tiefgarage meistens unversperrt sind. Außerdem konnten die Geschädigten oftmals nicht feststellen, welche Gegenstände eigentlich entwendet wurden.

Zur Jahreswende 2000/2001 stellte ein Geschädigter fest, dass in seinem aufgebrochenen Keller unter anderem Weißbiergläser nicht mehr am ursprünglichen Platz standen. Die Beamten des Fachkommissariats K 311 (Spurensicherung) konnten eine auswertbare Fingerspur sichern, die im Juli 2002 einem heute 24-jährigen Kroaten zugeordnet werden konnte. Er war kurz zuvor wegen eines Betäubungsmittelsdelikts erkennungsdienstlich behandelt worden. Der Kroate gab in seiner Vernehmung zu, dass er mit einem heute 25-jährigen Bosnier ca. 30 Kellereinbrüche und einen Wohnungseinbruch in verschiedenen Wohnobjekten begangen habe.

Er berichtete auch von einem dritten Mittäter, über deren Identität er sich bisher ausschweigt. Der Aufenthalt des 25-jährigen Bosniers konnte zunächst nicht festgestellt werden. Durch Recherchen wurde bekannt, dass er am 4. April 2003 aufgrund einer Ausweisungsverfügung in sein Heimatland abgeschoben wurde. Aufgrund weiterer Ermittlungen wurde bekannt, dass er zeitweise bei einem 36-jährigen bosnischen Hausmeister als Gebäudereiniger jobbte. Zu den Putzstellen gehörten auch Objekte im Umfeld des Schwabinger Krankenhauses. Dies dürfte die Erklärung für die guten Tatortkenntnisse des 25-jährigen Bosniers sein.

Der 24-jährige Kroate wurden nach erfolgten polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. Gegen den 25-jährigen Bosnier, der wegen zweier anderer Delikte bereits per Haftbefehl gesucht wird, wird bei der Staatsanwaltschaft München der Erlass eines weiteren Haftbefehls angeregt. Die drei Beschuldigten sind Betäubungsmittelkonsumenten, die Taten sind der Beschaffungskriminalität zuzurechnen. Es liegt nahe, dass viele Beutestücke, zum Beispiel PC-Zubehör, Wintersportartikel, Kleinmobiliar, Bekleidung etc., umgehend in Leihhäusern oder auf Flohmärkten verkauft wurden.

Artikel vom 29.01.2004
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