Wertvolle Bücher für die Staatsbibliothek

Bücherschatz aus dem Orient

Auch die Yale-Universität wollte die Sammlung wertvoller Bücher aus dem Orient. Die StaBi beherbergt nun diesen Schatz. 	Foto: BSB

Auch die Yale-Universität wollte die Sammlung wertvoller Bücher aus dem Orient. Die StaBi beherbergt nun diesen Schatz. Foto: BSB

Maxvorstadt · Eine überaus wertvolle Gelehrtenbibliothek ist vor kurzem von der Hochschule für Philosophie der Jesuiten in München in die Bayerische Staatsbibliothek umgezogen.

Sammler dieses Bücherschatzes ist der Islamwissenschaftler und Jesuitenpater Prof. Dr. Richard Gramlich, der – wie die vor einem Jahr verstorbene Annemarie Schimmel – seine Forschungen der islamischen Mystik, dem Sufitum, widmete.

Die lange Liste der Publikationen Prof. Gramlichs umfasst als besonderen Glanzpunkt ein dreibändiges Werk über die schiitischen Derwischorden Persiens. Ein Buchhändler aus Teheran verhalf ihm, als er im Iran Material dafür sammelte, zu zahlreichen seltenen und wertvollen Büchern; andere beschaffte er in Kairo. Biographische Schriften zu Sufis, kritische Koranausgaben, seltene islamische Traditionswerke, Schriften zum Islam in Indien, kostbare persische Steindrucke und andere Raritäten machen den Wert seiner einzigartigen Sammlung aus. Viele der Bücher sind Unikate, die in keiner westlichen Bibliothek nachweisbar sind.

Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass bedeutende wissenschaftliche Institutionen, darunter auch die Yale University in den USA, sich an der Bibliothek höchst interessiert zeigten. Der Jesuitenorden entschied sich jedoch für die Bayerische Staatsbibliothek. Ausschlaggebend für diese Entscheidung waren die guten Beziehungen, die beide Institutionen traditionell pflegen, und das Fachpersonal der Orientabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek, das die Sammlung, die im Besitz des Ordens bleibt, angemessen erschließen und zugänglich machen wird.

Pater Gramlichs Bibliothek passt ideal zum Bestands- und Erwerbungsprofil der Bayerischen Staatsbibliothek, die selbst mit erheblichem Mitteleinsatz seit fast 450 Jahren orientalische Literatur sammelt.

Artikel vom 22.01.2004
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