Nichts wirklich Neues, aber viele aktuelle Termine zur Magnetbahn

Transrapid liegt gut im Zeitplan

Josef Ruppel (Abteilungsleiter Systemtechnik), Markus Kretschmer (Leiter Abt. Planung), Dr. Josef Zeiselmair (Geschäftsführer) und Gert von Hassel (Pressesprecher) (v. l.).

Josef Ruppel (Abteilungsleiter Systemtechnik), Markus Kretschmer (Leiter Abt. Planung), Dr. Josef Zeiselmair (Geschäftsführer) und Gert von Hassel (Pressesprecher) (v. l.).

„Wir können zum Abschluss des Jahres ein sehr positives Fazit ziehen und gehen mit großer Zuversicht in das Jahr 2004“, dieses Resümee zog Dr. Josef Zeiselmair, Geschäftsführer der Bayerischen Magnetbahnvorbereitungsgesellschaft (BMG) vor der Presse in München.

Bereits erfolgreich abgeschlossen waren im vergangenen Jahr das Raumordnungsverfahren und die Trassenentscheidung zugunsten der Westtrasse. In diesem Jahr seien auch die Kartierung von Flora und Fauna sowie die terrestrische Vermessung beendet worden. Bestandsrecherchen für Hydrologie, Geologie, Schall und Erschütterungen seien nach Auskunft des Geschäftsführers durchgeführt worden. „Ein Meilenstein war im September die Unterzeichnung der Verträge für die Planung“, sagte Zeiselmair. Beauftragt seien Generalplanung, Projektsteuerung sowie die Systemplanung. Auf die Frage ob es Neuigkeiten zur Finanzierung gebe, antwortete Zeiselmair mit einem klaren „Nein“, er betonte aber, dass „er auch in diesem Punkt sehr zuversichtlich ist und er immer noch an eine zusätzliche Finanzierung durch den Bund glaube“. „Im Januar werden entlang der Trasse die Bohrungen zur Baugrunderkundung beginnen“, sagte der Geschäftsführer. Damit bekomme die BMG ein Bild über die tatsächliche Bodenbeschaffenheit. Es werden bis zum Abschluss rund 200 Bohrungen - also etwa alle 200 Meter über die gesamte Länge der Trasse von 37,4 km - in eine Tiefe von ca. 15 bis ca. 60 Meter Tiefe niedergebracht werden. „Die Vorplanungen zum Planfeststellungsverfahren kommen sehr gut voran und werden bis Ende Februar abgeschlossen sein“, berichtet Markus Kretschmer, Leiter der Abteilung Planung bei der Bayerischen Magnetbahnvorbereitungsgesellschaft (BMG). Derzeit werden Anregungen zur Trassenoptimierungen untersucht. Aus den Erkenntnissen der Planungsbüros zeichneten sich bezüglich der Trassenführung Varianten ab, die durchaus eine Verbesserung für die Anwohner ergeben könnten. „Das könnte im Einzugsbereich der Landeshauptstadt München die Abschnitte an der Borstei, der ehemaligen Olympia-Pressestadt, der Siedlung Lerchenauer See und Feldmoching betreffen“, sagte der Abteilungsleiter. Außerhalb der Stadtgrenze stünden im Zuge der vertiefenden Planung Optimierungen bei den Siedlungen Ried- bzw. Inhauermoos aber auch für die Querung der Isarauen an. Gerade bei dem besonders umweltrelevanten Planfeststellungsabschnitt der Isarauen wird deutlich, wie wichtig der BMG das Thema Umweltschutz ist. (Anmerkung der Redaktion: Das Gebiet der Isarauen ist bei der EU als FFH-Gebiet Flora-Fauna-Habitat angemeldet aber noch nicht anerkannt) Durch die Berücksichtigung aller Besonderheiten, wie z.B. der Kartierung aller Flora und Fauna, unterzieht sich die BMG freiwillig einer FFH-Verträglichkeitsstudie obwohl eine Entscheidung der EU ob die Isarauen (als Gesamt- oder Teilgebiet) überhaupt als FFH-Gebiet anerkannt werden, noch aussteht. „Auch die Frage eines im Stadtbereich durchgehend geführten Tunnels sei untersucht worden“, ergänzte Kretschmer. Die BMG sehe aber aufgrund der sehr niedrigen Emissionswerte des Transrapids keine Notwendigkeit für eine solch kosten-trächtige Trassenführung. „Wir müssten rund 50 Millionen Euro pro Kilometer für einen Tunnel ausgeben.“ Der Projektleiter verwies darauf, dass derzeit in den genannten Abschnitten Lösungen gesucht werden, um bei einer ebenerdigen Bauweise die Lage der Anwohner noch zu verbessern. „Im Stadtbereich fahre die Schwebebahn mit maximal 250 km/h ohnehin sehr leise“ (Anmerkung der Redaktion: Bis ca. 200 km/h sind kaum Geräusche zu hören, da weder Roll- noch Antriebsgeräusche entstehen. Bei mehr als 200 km/h entstehen allerdings Windgeräusche.) Ende Februar werde die BMG dazu konkrete Maßnahmen bekannt geben. Im April sei technischer Redaktionsschluss für die Entwurfsplanung. Zeiselmair: „Alle Fachgutachten und Erläuterungen werden so rechtzeitig fertig sein, dass das Planfeststellungsverfahren (PFV) am 1. September 2004 beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) beantragt wird.“ Das anschließende Genehmigungsverfahren werde inkl. der Beteiligung der Öffentlichkeit (siehe Abb.) rund 18 Monate dauern. In Erörterungsterminen werden alle Einwände z.B. der betroffenen Bürger behandelt werden. „Wenn alles reibungslos läuft, dann kann 2006 mit dem Bau der Strecke begonnen werden. Ein Jahr später beginnt die Produktion der Fahrzeuge und die technische Ausrüstung für den Fahrweg. „Ende 2009/Anfang 2010 wird der fahrplanmäßige Betrieb - in 10 Minuten alle 10 Minuten - aufgenommen,“ fügte der Geschäftsführer hinzu.

Artikel vom 03.01.2004
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