Von »pupinhusir« nach Bogenhausen

Älter als München

»Loambaron« Lorenz Seidl (1788 bis 1880) soll aus drei Ehen 24 Kinder gehabt haben.

München-Ost · Über 1200 Jahre alt – älter als München – ist Bogenhausen, das erstmals um 770 unter dem Namen »pupinhusir« in den Geschichtsquellen erscheint.

Was es damit auf sich hat und wie sich das Pfarrdorf – seine »Filialen« waren Haidhausen, das Gasteig, Trudering mit Gronsdorf, Riem und Haar, ja sogar Giesing mit der Au und Harlaching – weiterentwickelt hat, ist in einem dreiteiligen Geschichtskurs der Münchner Volkshochschule ab 12. Januar zu erfahren (3 x montags, jew. 18 Uhr, VHS Bogenhausen-Arabellapark, Rosenkavalierplatz 16/U4).

Da ist von Pfarr- und Adelsherren die Rede, von Freisinger Prälaten und Münchner Bürgerfamlien, von Bauern, Künstlern – und Spekulanten. Von Isarhochwassern, Treidelschifffahrt, Furten und Brücken, von Mühlen, Bädern und der Jagd ist zu sprechen, bis sich das Dorf in der Biedermeierzeit zu einem Ausflugsziel für die Königliche Haupt- und Residenzstadt München mausert und seine Fluren mit zahlreichen Ziegeleien zu ihrem Ausbau und ihrer Ausbreitung beitragen. »Loambarone« und Großbürger lösen Pfarrer und Adelige in ihrer Bedeutung ab und führen das alte Pfarrdorf Bogenhausen im Jahr 1892 der Eingemeindung nach München zu, wo es sich bald zu einem noblen Stadtviertel entwickelt.

Der Kurs wird vom Volkshochschul-Stadtbereichsleiter Willibald Karl gehalten, der sich als Stadtteilhistoriker seit über 12 Jahren mit der Geschichte Bogenhausens beschäftigt und – leider fast vergriffene – Stadtteilbücher darüber publiziert hat. Ein besonderes Schmankerl sind die zum größern Teil unveröffentlichten historischen Ansichten Bogenhausens aus der verschollenen »Sammlung Weickmann«, die erstmals nach längerer Zeit wieder zu sehen sind.

Die Anmeldung ab 2. Januar 2004 (Mo. bis Fr., jeweils 9 bis 12 Uhr, Tel. 4 80 06 62 39, Veranstaltungs-Nr. CO2216, 13 Euro).

Artikel vom 23.12.2003
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