Eigentlich Rheinländer, mittlerweile Bogenhausener Original: Theo Frenken

Der Quer-Maler

Maler mit Passion: Theo Frenken malt seit 15 Jahren Bilder rund um den Querdenker Karl Valentin. Foto: ks

Maler mit Passion: Theo Frenken malt seit 15 Jahren Bilder rund um den Querdenker Karl Valentin. Foto: ks

Vom Rheinland über Italien nach Bogenhausen. Theo Frenken begeistert die Münchner seit nun mehr 15 Jahren mit seinen Karl-Valentin Portraits und dreidimensionalen Gemälden.

»Ich bin eher durch Zufall in Bogenhausen gelandet«, erzählt der gebürtige Rheinländer, der im Cosimapark wohnt und sein Atelier hat. Mit der Malerei angefangen hat der heute 62-Jährige schon als 14-Jähriger, denn damals absolvierte er eine Lehre als Maler, Graphiker und Restaurateur. Anschließend arbeitete er als Kirchenmaler in Italien und landete schließlich in Holland. »Damals war ich dort als Innenarchitekt für Gastronomiegewerbe tätig und kam für eine Woche nach München um mit meinem besten Freund um die Häuser zu ziehen«, erinnert sich Frenken. Und da hatte er sein Schlüsselerlebnis. Er besuchte das Valentin-Musäum und seitdem lässt ihn der Münchner Querdenker einfach nicht mehr los. 26 Valentin-Portraits hat er bisher gemalt. »Und das, obwohl ich ja Rheinländer und kein Bayer bin«, lacht der Maler.

Doch der Künstler beschränkt sich keineswegs. Weder auf den Malgrund, denn gern lässt er Szenen auf den Bilderrahmen ausufern, noch ist er nur auf Valentinbilder fixiert. Besonders das Schicksal von Natur und Umwelt setzt Frenken in seinen farbenfrohen Bildern um. Nicht immer nur mit dem Pinsel. Da wölbt sich die Erdkugel dreidimensional dem Betrachter entgegen und echte morsche Äste sind bedeutungsvoll über das Gemälde verteilt. Und der Maler tobt sich dabei künstlerisch nicht nur auf Leinwänden aus. Letztes Jahr restaurierte er etwa die Hochbilder des Traditionsfahrgeschäftes Krinoline auf dem Oktoberfest. Davor malte er zahlreiche Bühnenbilder für das Theater in der Au. Dabei denkt Theo Frenken an die Kinder: »Letztes Jahr habe ich mit Kindern des Bogenhausener Kinderheims ein Gemeinschaftsbild gemalt und jetzt gerade haben die Kinder des Kinderheims in der Au mit mir gemalt«, schwärmt Frenken.

Theo Frenkens Arbeit ist also vielfältig. Eines aber stört den Wahlbogenhausener schon ein bisschen: »In München wird recht wenig für Künstler getan. Da hilft nur Eigeninitiative. Bis Freitag zeigt Frenken zur Zeit mit drei Kollegen seine Werke. An einem ungewöhnlichen Ort: auf drei Etagen eines zu renovierenden Hauses in der Schwabinger Zieblandstraße 22 (donnerstags, 14 bis 20 Uhr, freitags, 13 bis 18 Uhr). »Kunst im halbfertigen Raum« ist das Motto der Schau. Ein Theo Frenken lässt sich eben nicht so einfach festlegen.

Artikel vom 03.12.2003
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