Gefährlicher Fuß-/Radlweg an der Ecke Richard-Strauss-/Prinzregentenstraße

»CSU« und »Grüne« einig

Bogenhausen/Haid-hausen · Zu schmal, zu dicht an einer vielbefahrenen Straße und zu schlecht abgesichert.

Das ist der gemeinsame Geh- und Radweg auf der Ostseite an der Kreuzung Richard-Strauss-Straße/Prinzregentenstraße. Jedenfalls in den Augen von Hermann Seidl (CSU) und Ullrich Martini (Die Grünen.) Die Mitglieder vom Bezirksausschuss Au-Haidhausen sind sich einig. Die Stelle ist für Fußgänger und Radler ein »Riesengefahrenpunkt«.

Seit ein paar Wochen existiert die provisorische Schmalspur im Rahmen der Tunnelbaumaßnahmen. Und nun gibt es ein Todesopfer zu beklagen. Anfang November war dort Günter W. unglücklich gestolpert und vor ein fahrendes Auto gestürzt. Am 16. November ist der 59-Jährige an seinen schweren Verletzungen gestorben. Auch wenn der Verunglückte Alkohol getrunken hatte – der Weg ist einfach »viel zu eng«, finden Seidl und Martini.

Laut Martini ist er »nur 1,65 Meter« breit: »eine Begegnung von Fußgängern und Radfahrern auf diesem Stück ist eigentlich nicht vorstellbar.« Doch die Anwohner und Passanten müssen da durch, für sie ist es tagtägliche Realität. Und nicht nur, dass sich Fußgänger und Radler die Strecke teilen müssen. Dazu rauschen noch haarscharf Autos und schwere Lkws an ihnen vorbei. Zwar steht südlich vor der Prinzregentenstraße ein Tempo-40-Schild.

Doch Seidl, der gleich um die Ecke wohnt, hat beobachtet: Viele Autofahrer passieren die Ecke vom Leuchtenbergring her und drücken meist etwas mehr auf die Tube, um bei Grün über die verschiedenen Ampeln zu kommen. Und auch der 20 Zentimeter hohe, gelb beklebte Wulst, der den Gehweg von der Straße trennt, sorge für zu wenig Sicherheit. Die BA-Politiker fordern nicht nur Tempo 30 direkt an der Kreuzung, sondern vor allem ein Geländer als Schutz.

Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) reagiert, auch wenn Pressesprecher Christopher Habl keinen direkten Zusammenhang zu dem tragischen Unfall konstruieren will. Der enge Geh- und Radweg gelte seit Anfang der Straßenmaßnahmen Mitte Oktober als »knifflige Stelle«. Eine 50 Zentimeter hohe »Stahlgleitwand« soll ab 3. Dezember Straße und Gehweg »optisch stärker begrenzen«. Außerdem werde die Fahrbahn auf das »Mindestmaß« von 2,75 Meter verschmälert. Der Fußweg werde dadurch 10 Zentimeter breiter. Viel ändert sich also nicht, weshalb Seidl hofft: »Beim Tunnelbau geht’s um Millionen, da sollte doch ein wenig für eine richtige Absicherung übrig sein.« Michaela Schmid

Artikel vom 26.11.2003
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