Am Rande des Schwabinger Parkraummanagements herrscht miese Stimmung

Kampf um Parkplätze

Hinter diesem Schild darf von 8 bis 22 Uhr nur mit Parklizenz geparkt werden. Auf der anderen Seite erhöht sich der Parkdruck. Wenn jetzt auch noch gebaut wird, wird’s erst richtig eng.	Foto: ks

Hinter diesem Schild darf von 8 bis 22 Uhr nur mit Parklizenz geparkt werden. Auf der anderen Seite erhöht sich der Parkdruck. Wenn jetzt auch noch gebaut wird, wird’s erst richtig eng. Foto: ks

Schwabing · Knapp zwei Jahre ist es jetzt her, dass in Schwabing das so genannte »Parkraummanagement« eingeführt wurde.

Zwei Jahre also, in denen den Anwohnern, durch einen sogenannten Parkausweis ein Parkplatz in ihrer Umgebung gesichert werden soll: »Wir haben das System eingeführt um die Parksituation für Anwohner und Besucher attraktiver zu machen«, sagt der Leiter der Straßenverkehrsabteilung des Kreisverwaltungsreferates Reiner Knäusl, »und das alles zu Lasten der Pendler«.

Denn diese, so bestätigt Ulrich Hering vom Planungsreferat, kommen morgens und blockieren den ganzen Tag die Parkplätze. »Für viele Besucher und Kunden der Läden gibt es dann keine Parkmöglichkeiten«, nennt Hering das Kind beim Namen. Deshalb sollten diese auf den öffentlichen Nahverkehr umgeleitet werden.

Dennoch beschweren sich viele Anwohner, dass sie trotz Lizenz keinen Parkplatz finden und führen dies darauf zurück, dass auf 4.390 Parkmöglichkeiten etwa 6.600 Lizenzen vergeben wurden. »Das stimmt schon, aber es ist ja nicht immer jeder zu Hause und will immer dort parken. Viele arbeiten auswärts und kommen erst abends heim. Dann ist ihnen der Parkplatz sicher«, behauptet Hering.

Untersuchungen hätten ergeben, dass mindestens ein Viertel der Parkausweisbesitzer nicht immer da seien und einen Parkplatz bräuchten. »Bei uns im KVR ist noch keine Beschwerde eingegangen«, staunt Knäusl über die Kritik. Doch wer motzt denn dann, wenn doch alle einen Parkplatz haben und, wie Knäusl und Hering sagen, »mit dem Parkraummanagement rundum zufrieden« sind? Verena Gabriel (Grüne) vom Bezirksausschuss Schwabing-West kennt die Antwort: »In den Randgebieten, wo noch keine Parklizenzen vergeben wurden, ist der Parkdruck enorm.«

Ein gutes Beispiel hierfür sei die Clemensstraße in der auch Besucher ohne Parklizenz parken dürfen. »Wer nicht früh genug da ist, hat Probleme einen Parkplatz zu bekommen. Deshalb sind wir für eine Ausweitung des Gebietes, doch wann dies geschehen soll, liegt beim Planungsreferat«.

»Zunächst werden die Stadtteile Au, Haidhausen und Lehel in sogenannte Regelbetriebe umgewandelt, aber im Herbst 2004 beginnen wir mit der Planung für Schwabing«, erklärt Hering dazu. Bis 2005 müssen sich die Schwabinger noch gedulden, dann werden auch sie laut Knäusl in das Parkraummanagement eingegliedert sein. Und dann sind hoffentlich wirklich »alle rundum zufrieden«. Kathrin Schubert

Artikel vom 20.11.2003
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