Haidhauser regen sich über Mobilfunkanlagen auf

»Da hilft nur Wegziehen«

Haidhausen · »Das grenzt an Piraterie«, findet Franz Hoffmann. Hoffmann wohnt im Rückgebäude eines Hauses in der Wörthstraße 31. Seit kurzem wurde auf dieses Haus eine Mobilfunkanlage installiert.

»Niemand wusste Bescheid oder wurde in die Planung mit einbezogen«, beschwert sich Hoffmann auf der Bürgerversammlung am vergangenen Dienstag. Weder der Bezirksausschuss Au-Haidhausen noch die betroffenen Hausbewohner.

Die Genehmigung der Regulierungsbehörde in Landshut sei auf die Schnelle erteilt worden. Das Amt für Denkmalschutz wusste bereits im November 2002 darüber Bescheid, das Referat für Gesundheit und Umwelt erst zehn Monate später, hat Hoffmann in Erfahrung gebracht.

Nur wenige Meter muss laut Regulierungsbehörde der Sicherheitsabstand zur Begrenzung elektromagnetischer Felder sein. »Dahinter dürfen dann Wohnungen und Schlafräume liegen, in unserem Fall auch das Edith-Stein-Gymnasium«, sagt Hoffmann. »Uns bleibt nur noch eines: auszuziehen, sollten wir uns einbilden, dass der gesetzliche Grenzwert zu hoch ist und womöglich doch gesundheitliche Risiken bestehen.«

Einstimmig votierten die Haidhauser für Hoffmanns Antrag, dass Stadt und Mobilfunkunternehmen beim Bau künftiger Sendemasten »rechtzeitig und umfassend« informieren. In einem weiteren Antrag fordern die Bürger die Stadt auf, geplante Mobilfunk-Sender in Wohngebieten, in der Nähe von Kindergärten, Schulen, Alteneinrichtungen und Krankenhäusern durch die »direkte Verhandlung mit den Netzbetreibern« zu verhindern. Barbara Sorg

Artikel vom 19.11.2003
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