Bürger im Münchner Osten sind besorgt über zukünftige Verkehrssituation

Autoflut vor Haustür?

Mit 280 Gästen gut gefüllt war die Halle der Feldbergschule bei der Bürgerversammlung.	Foto: pt

Mit 280 Gästen gut gefüllt war die Halle der Feldbergschule bei der Bürgerversammlung. Foto: pt

Trudering-Riem · »Wo soll der Verkehr laufen?« Damit brachte Georg Kronawitter das zentrale Thema der Bürgerversammlung des 15. Stadtbezirks am vergangenen Mittwoch auf den Punkt. Laut dem Verkehrsgutachten seien die Nord-Süd-Straßen im Osten Münchens chronisch überlastet, so der Vorsitzende des Bezirksausschusses Trudering-Riem (BA 15) in seinem einleitenden Bericht.

Und Kronawitter rechnet mit einem weiteren Anstieg der Belastung, da diese Straßen die Verbindung zwischen der Messestadt Riem und Trudering darstellen. Den Bau eines Tunnels zwischen Trudering und der Messestadt schließt der BA derzeit aus finanziellen Gründen aus.

Um den Verkehr dennoch zu entlasten und die Integration der Messestadt voran zu treiben, würden derzeit verschiedene oberirdische Lösungen diskutiert.

Die Ständlerstraße in östlicher Richtung zu verlängern, mit einem eventuellen Anschluss der Friedenspromenade nach Norden, wie im Verkehrsgutachten vorgeschlagen, stieß allerdings auf heftige Kritik der Bürger. Die Verlängerung würde durch den Truderinger Wald führen und damit nicht nur das von allen Bürgern im Münchner Osten geschätzte Naherholungsgebiet beeinträchtigen, sondern auch Umweltschäden nach sich ziehen. »Wenn die Ständlerstraße verlängert wird, haben viele Truderinger eine vierspurige Straße vor der Nase«, ist sich Thomas Brinke sicher und erntete regen Beifall vom Publikum.

Die Umweltverträglichkeit dieses Bauvorhabens sei bislang noch nicht in vollem Umfang durchdacht worden, wusste Theo Bauernschmidt vom Planungsreferat. Da dies jedoch in Kürze geschehen solle, wurde auf eine Abstimmung dieser Anträge verzichtet.

Hans-Dieter Kirmse stellte sogar den Antrag, die gesamte bisherige Verkehrsuntersuchung unter expliziter Einbeziehung des Umweltschutzes zu wiederholen und eine ergänzende Untersuchung unter Umweltaspekten durchzuführen. Das wurde mit einer knappen Mehrheit abgelehnt. »Straßenbau ist nicht umweltgerecht und verlagert den Verkehr nur von einer Straße in die nächste«, findet Stanislaus Chylla. Aber sein Vorschlag, den Straßenbau im Münchner Osten zu stoppen und sich stattdessen auf den Ausbau des Personen-Nahverkehrs zu konzentrieren, fand auf der Bürgerversammlung keine Mehrheit.

Eine konkrete Lösung des Verkehrsproblems steht also bislang noch aus. Bis ein verabschiedetes Verkehrskonzept vorliegt, sollen im Bezirk sämtliche Großbauvorhaben gestoppt werden – das beschlossen die Riemer und Truderinger mit großer Mehrheit. Pamela Tröndle

Artikel vom 19.11.2003
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