Festliche Verleihung der Förderpreise 2003 im Hubertussaal von Schloss Nymphenburg

Verleger fördern Kultur

Preisträgerin: Caroline Busser (Cello) .	Foto: hk

Preisträgerin: Caroline Busser (Cello) . Foto: hk

München · Der Hubertussaal von Schloss Nymphenburg ist der Ort, an dem der diesjährige Dieter-Ullrich-Musikförderpreis des Werbe-Spiegel verliehen wird. Der Preis wird damit zum elften Mal vergeben – die Preisträgerin 2003 ist die junge Cellistin Caroline Busser.

Am selben Abend ist jedoch auch Premiere für den damit erstmals verliehenen Münchner Wochenanzeiger Kulturpreis – und dieser Preis geht an Perry Schack (Gitarre).

Bekanntlich wurde der Dieter-Ullrich-Musikförderpreis zum Gedenken an den im Sommer 1991 auf tragische Weise tödlich verunglückten langjährigen Verleger und Inhaber des Werbe-Spiegel, Dieter Ullrich, ins Leben gerufen, der stets ein großer Liebhaber und Förderer von Musik war. Seit 1993 wird dieser Preis jährlich an begabte junge Nachwuchsmusiker/innen vergeben. Die bisherigen Preisträger sind Stefan Kirpal (Violine, 1993), die Big Band des Karlsygymnasiums Pasing (1994), das Trio Ascendo aus Germering (1995), die Guitar Company (1996), das Münchner Jugendorchester (1997), das Zivildienst-Musikprojekt e.V. (1998), Frederik Waltscheff (Klavier, 1999), Benjamin Grund (Tenor, 2000), Rudens Turku (Violine, 2001) und das Vokalensemble ConVoce aus Regensburg (2002).

Der Dieter-Ullrich-Musikförderpreis hat sich mittlerweile als wichtige Auszeichnung für junge Musikerinnen und Musiker etabliert. Um auch junge Künstlerinnen und Künstler aus anderen Bereichen zu fördern, hat sich die junge Generation der Velegerfamilien der Münchner Wochenanzeiger entschlossen, eine weitere Tradition zu begründen: den Münchner Wochenanzeiger Kulturpreis. Dieser wird ab heuer parallel zum Dieter-Ullrich-Musikförderpreis ebenfalls jährlich an Schriftsteller, Bildende Künstler, Musiker oder andere Künstler verliehen.

Für diesen Preis gibt es keine Altersbeschränkung. Ausgezeichnet werden Künstlerinnen und Künstler, die entweder selbst Münchner sind oder die in ihren Werken einen wesentlichen Bezug zu München herstellen. Die Münchner Wochenanzeiger wurden vor über 50 Jahren gegründet. Die Verlage werden als Familienbetriebe geführt – inzwischen ist die dritte Verleger-Generation in die Führungsebenen integriert. Durch die jährliche Vergabe ihres neugeschaffenen Förderpreises greifen die jungen Verleger die Tradition ihrer Eltern auf und unterstützen die Kultur in München.

Bei beiden Förderpreisen handelt es sich um privatwirtschaftliches Mäzenatentum, dessen Wert in Zeiten leerer öffentlicher Kassen, wie wir sie heute erleben, nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Der bisherige künstlerische Werdegang von Caroline Busser (Violoncello) in Kürze: 1983 in München geboren; 1991-2002 Klavierunterricht, 1993-1999 Cellounterricht, 1995-1997 Geigenunterricht; 1999-2000 Studium am Konservatorium Strasbourg bei Étienne Stoffel, 2000-2001 Jungstudium am Konservatorium München bei Fritz Moscher, 2001-2002 Unterricht bei Stephan Haack, ab 2002 Jungstudium bei Stephan Haack (Musikhochschule München), ab 2003 Studium in Detmold bei Marcio Carneiro; ab 1996 Mitglied bzw. Projektmitarbeit im Münchner Jugendorchester, Sinfonieorchester des Konservatoriums Strasbourg, bei der Jungen Münchner Philharmonie, im Orchester des Konservatoriums München, im Bayer. Landesjugendorchester und im Bundesjugendorchester; ab 1997 Meisterkurse u.a. bei Franck van Lamsweerde, Wen-Sinn Yang, Claude Stark, Rony Rogoff und Vassilia Efstadiadou; Auszeichnungen u.a.: Jugend musiziert: 2003 Bundespreisträgerin (Duowertung), 2003 1. Preis (Kempten). Und hier die entsprechenden Daten zu Perry Schack (Gitarre): 1977 in München geboren; nach 5-jährigem Studium an der Musikhochschule Augsburg dort bei Prof. Franz Halasz künstlerisches Diplom in Gitarre mit Auszeichnung (summa cum laude); heute in der Meisterklasse bei Prof. Eliot Fisk und Augustin Wiedemann (Mozarteum Salzburg); 2002 für fünf Jahre in die Förderung »Live Music Now« der Yehudi Menuhin Stiftung aufgenommen; November 2002 als erster europäischer Gitarrist Preisträger der International Guitar Competition (Boston/USA), dort auch Preisträger des bisher erst einmal vergebenen Sonderpreises »Outstanding Interpretation of Contemporary Music«; Konzertauftritte als Solist bzw. mit Orchester in Österreich, Deutschland, Portugal und den USA. Die beiden Förderpreise werden im Rahmen einer geschlossenen Veranstaltung am heutigen Mittwochabend im Hubertussaal von Schloss Nymphenburg vergeben.

Begrüßt werden die zahlreichen Gäste aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens von Kurt Kaiser (Verleger Sendlinger Anzeiger). Die Laudatio auf Caroline Busser hält der Dirigent Mark Mast, womit sich ein Kreis schließt. Mark Mast ist nämlich auch künstlerischer Gesamtleiter des Vereins Junge Münchner Philharmonie, der u.a. die Orchestergruppierungen Kleines Münchner Jugendorchester, Münchner Jugendorchester und Junge Münchner Philharmonie unterhält. Das Münchner Jugendorchester war 1997 Preisträger des Dieter-Ullrich-Musikförderpreises – und Caroline Busser hat darin sowie beim Orchester Junge Münchner Philharmonie mitgewirkt.

Grußworte spricht der Bayerische Finanzminister Prof. Dr. Kurt Faltlhauser. Die Laudatio auf Perry Schack hält Augustin Wiedemann (Konzertgitarrist und Dozent für Gitarre am Mozarteum Salzburg). Vor der Übergabe der beiden Förderpreise gibt es noch eine Ansprache von Gudrun Dangl (Verlegerin Werbe-Spiegel).

Die Musik, die an diesem Abend zu hören sein wird, ist: für Violoncello: J.S. Bach: Suite Nr. 3 C-Dur für Violoncello solo, BWV 1009 (Prélude und, statt der angekündigten Allemande, die Courante); Max Bruch: Kol Nidrei (Fassung für Solo-Cello und Cello-Quartett) – für Gitarre: J.S. Bach: Sonata Nr. 2 a-moll für Violine solo, BWV 1003 (transkribiert für Gitarre; Grave und Allegro); Mauro Giuliani: Variationen über ein Thema von Händel op. 107; Heitor Villa-Lobos: Mazurka Choro aus der Suite populaire brasilienne; Alberto Ginastera: Sonata op. 47 (Finale) – von den beiden Preisträgern im Duo: Astor Piazzolla: Tango 1900; Camille Saint-Saëns: Le cygne (Der Schwan) aus: Le carnaval des animaux (Der Karneval der Tiere).

Den Abend wird dann ein Buffet zum Sichtreffen und Plaudern beenden. Helmar Klier

Artikel vom 19.11.2003
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...