Neues Verfahren zur Hirntumorbehandlung

Hoffnung für Patienten

Schwabing · Ein neues Verfahren aus Amerika, mit dem das Neuauftreten von operativ entfernten Hirntumoren verhindert werden kann, wird im Krankenhaus München-Schwabing eingesetzt.

Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 7.000 Menschen an primären Hirntumoren und 50.000 an Hirnmetastasen (Tochtergeschwülsten von Krebserkrankungen anderer Organe).

München-Schwabing ist nach dem Klinikum Saarbrücken europaweit das zweite Zentrum, das für eine derartige Behandlungsform ausgestattet und lizenziert ist. Wie Dr. Dieter Sackerer Chefarzt der Neurochirurgien Abteilung, ausführt, handelt es sich bei diesem neuen Verfahren um das so genannte GliaSite Radio Therapie System (RTS), ein neues Stralentherapeutisches Instrument. Bei dem neuen Verfahren wird nach Entfernung des Tumors in die leere Tumorhöhle ein Balkonkatheter eingelegt und mit einer den Tumor zerstörenden strahlenden Flüssigkeit gefüllt.

Diese bleibt je nach Tumorart und -größe zwischen drei und sieben Tagen an Ort und Stelle und kann dort ihre Wirkung entfalten. Dadurch wird das für das Rezidiv (also die erneute Ausbildung des Tumors) besonders gefährdete Gewebe rund um den ehemaligen Tumor gezielt mit einer relativ hohen Strahlendosis behandelt.

Schädigungen anderer Zonen, wie der Kopfhaut oder des gesunden Gehirngewebes, werden dadurch auf ein Minimum begrenzt. Auch bereits bestrahlte Patienten haben mit diesem Verfahren wieder eine gute Therapiemöglichkeit.

Artikel vom 13.11.2003
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...