Asylbewerber machen Platz für Spätaussiedler / Unterkunft wird renoviert

Alles neu am Neubruch

Hier werden in wenigen Wochen deutsche Spätaussiedler, überwiegend aus Russland einziehen – in der Unterkunft am Neubruch, unweit des Rangierbahnhofs. Foto: cr

Hier werden in wenigen Wochen deutsche Spätaussiedler, überwiegend aus Russland einziehen – in der Unterkunft am Neubruch, unweit des Rangierbahnhofs. Foto: cr

Am Neubruch tut sich was. Die dort untergebrachten Asylbewerber ziehen aus, damit in wenigen Wochen deutsche Spätaussiedler, zumeist aus Russland, in das von der Regierung von Oberbayern angemietete Gebäude beziehen können.

Bis dahin soll die Unterkunft renoviert werden. Das bestätigte Sprecherin Katrin Jahndel von der Regierung von Oberbayern auf Nachfrage des Moosacher Anzeigers.

Die soziale Betreuung der Unterkunft hatte bislang die Caritas übernommen. »Wir haben hier sehr gut zusammengearbeitet und hoffen, dass wir diese Kooperation auch fortsetzen können«, sagte Jahndel. »Es wird auf jeden Fall keine Verschlechterung für die betreuten Personen geben.« Immerhin geht es um rund 200 Menschen, die neu nach Moosach kommen werden. Familien, die integriert werden sollen. »Einige sprechen gut deutsch, andere müssen die Sprache noch lernen. Dafür bieten wir auch Kurse an.« Die Regierung von Oberbayern setzt jedoch in erster Linie auf die Vereine. »Gleiche Interessen und Hobbys verbinden«, weiß Jahndel. Gleichzeitig kündigt sie auch aktive Integration seitens der Bewohner und der Leitung der Unterkunft an. »Wir haben uns in anderen Fällen immer der Öffentlichkeit präsentiert und den Einheimischen vorgestellt. Für uns ist es wichtig, dass die Menschen vor Ort informiert sind«, betont Jahndel.

Sind sie aber noch nicht. Irritiert zeigt sich daher die SPD-Fraktion im Moosacher Bezirksausschuss (BA 10). Laut Fraktionssprecherin Hannelore Schrimpf hätten einige BA-Mitglieder von der Neubelegung erfahren. Der BA selbst sei jedoch nicht darüber informiert worden. Am kommenden Montag, 17. November, wird sich der Bezirksausschuss mit dem Thema befassen. Die Sitzung beginnt um 19.30 Uhr in der Gaststätte »Alter Wirt« am Moosacher Stachus. Katrin Jahndel beteuert, dass die Stadtteilvertretung nicht übergangen werden sollte. »Das war wirklich kein böser Wille. Wir hatten das in München einfach noch nicht, dass wir eine Einrichtung neu belegen«, erklärt sie das Versäumnis der Regierung und verspricht, es nachzuholen.

Wer sich dennoch nicht ausreichend in Kenntnis gesetzt fühlt, kann sich direkt mit der zuständigen Ansprechpartnerin bei der Regierung von Oberbayern, Elfriede Vogler, unter der Telefonnummer 21 76-32 16 in Verbindung setzen.

Artikel vom 13.11.2003
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