Volksmusik in Kirchheim

Küchen-Kummer

»Wie thut mir mein Herz bluthen« heißt ein besonderer Volksmusikabend am Samstag, 22. November, in der Aula des Gymnasiums Kirchheim.

Was empfinden wir, wenn wir Menschen des 21. Jahrhunderts diesen Titel eines so genannten »Küchenliedes« lesen? Sind wir belustigt oder denken wir darüber nach, was hinter diesen sentimentalen Worten steckt?

Seit dem 18. Jahrhundert wurden Lieder dieser Art gesungen und es steckt viel Wehmut, Kummer und Leid darin. Sie erzählen uns von den Nöten, Sorgen, Ängsten und Träumen junger Mädchen vom Lande, die sich in eine »Stellung« in der Stadt verdingten und dort häufig in unterer sozialer Rangordnung ihren kärglichen Unterhalt verdienten. Die Liebe, oft unerfüllt und häufig enttäuschend, spielt eine dominierende Rolle in diesen »Liedern aus der Küche«. Viele dieser Lieder erinnern an eine vergangene Zeit, die heute unter dem Begriff »Gartenlaube« gerne romantisch verklärt wird. Eines darf man diesen Küchenliedern glauben: In ihrer naiven Poesie steckt viel Herzblut.

Der Volksmusikabend wurde zusammengestellt von Kreisvolksmusikpfleger Hans Lederwascher. Es singen und musizieren: Christine Lederwascher-Harant, das Erdinger Harfenduo, Heinz Hesse, der Ismaninger Dreigsang, die Sauerlacher Tanzlmusi, die Spielmusik Lederwascher und der Tegernseer Zwoagsang. Und als Sprecher tritt Gustl Bauer auf.

Der Eintritt beträgt 10 Euro, Karten gibt es unter Tel. 9 03 48 96. Die Abendkasse ist ab 18.30 Uhr geöffnet, das Konzert beginnt um 19.30 Uhr.

Artikel vom 12.11.2003
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