Volkskunst aus China im Schlosspavillon Ismaning

Symbolische Schnipselbilder

Fein geschnitten: Getreidearbeit als Motiv eines chinesischen Scherenschnitts.  Foto: Privat

Fein geschnitten: Getreidearbeit als Motiv eines chinesischen Scherenschnitts. Foto: Privat

Vom 15. November bis zum 15. Dezember zeigt die Galerie im Schlosspavillon, Schloßstaße 1, eine Ausstellung mit chinesischer Volkskunst.

Während Kalligraphie und Tuschmalerei in der ganzen Welt geschätzt und gesammelt werden, sind die Bauernmalerei und die volkstümlichen Scherenschnitte in Europa wenig bekannt. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt bei den Scherenschnitten, die in aufwändiger Technik mit traditionellen Formen und Mustern gestaltet sind. Sie haben in China eine lange Tradition; es wurden in Wüstengräbern Scherenschnitte gefunden, die bereits 1500 Jahre alt sind.

Nur in den vom bäuerlichen Leben geprägten Regionen hat sich diese Kunst erhalten. Scherenschnitte dienen zum Schmuck der Wohnung, sollen aber auch gute Geister ins Haus holen und vor bösen Dämonen schützen. Ihre Symbolik drückt Wünsche nach langem Leben, Glück, Reichtum und nach Kindern aus. Ländliche Feste, alte Legenden, der Kreislauf der Natur und das Landleben sind ebenfalls Themen dieser Volkskunst. Erzählerische, symbolische und dekorative Elemente verbinden sich in diesen filigranen Gebilden und machen sie zu reizvollen Kunstwerken.

Im Gegensatz zu den Scherenschnitten ist die chinesische Bauernmalerei eine junge Kunst. Sie entstand erst in der Mitte des letzten Jahrhunderts und hat ihre Wurzeln in der traditionellen Darstellungsweise der Scherenschnitte, der Neujahrsbilder und der Stickereien. Es sind meist Frauen, die aus diesen Überlieferungen schöpfen und ihre bäuerliche Umgebung, ihre Bräuche und Mythen im Bild festhalten. Sie benutzen klare, intensive Temperafarben, oft auf dunklem Grund und schaffen so farbenfrohe Bilder von großer Lebendigkeit.

Wer mehr über diese Kunst wissen möchte, kann zusätzlich zur Ausstellung am Mittwoch, den 3. Dezember, im Schlosspavillon einen Lichtbildervortrag von Ingrid Jansen besuchen. Beginn um 15 Uhr, der Eintritt ist frei. Öffnungszeiten der Galerie: Mittwoch bis Sonntag 15 bis 18 Uhr. Infos auch unter Tel. 96 68 52.

Artikel vom 12.11.2003
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