Bürgerversammlung in Unterföhring: Blick nach vorne

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Ausgezeichnet: (v.l.): Werner Herold, Landrat Heiner Janik, Stefan Ganser, Donat Aigner, Ursula Lindner und Bürgermeister Franz Schwarz. Foto: bas

Ausgezeichnet: (v.l.): Werner Herold, Landrat Heiner Janik, Stefan Ganser, Donat Aigner, Ursula Lindner und Bürgermeister Franz Schwarz. Foto: bas

Sie saßen in der ersten Reihe im Großen Sitzungssaal im Unterföhringer Rathaus. Vier Menschen, die sich besonders engagiert haben. In unterschiedlichster Hinsicht. Aber ehrenamtlich.

Für ihre »besonderen Verdienste« überreichte ihnen Bürgermeister Franz Schwarz (SPD) auf der Bürgerversammlung vergangenen Donnerstag, die Ehrennadel.

»Es soll mir ein Ansporn sein, weiterzumachen und auch andere zu animieren«, sagte Ursula Lindner, die Mitbegründerin und Vorsitzende der Ökumenischen Frauengruppe. Donat Aigner, der Vorsitzende des Männergesangvereins: »Ich danke meinen Männern vom Gesangsverein und meiner Frau, dass sie mir die Freizeit dafür gewährt.« Auch Stefan Ganser – er ist unter anderem Vereinssprecher aller Unterföhringer Vereine und Organisator des Christkindlmarktes – war gerührt: »Ich freue mich, dass meine Arbeit so gewürdigt wird. Gerade bei den Vereinen fällt mir die Arbeit leicht. Es herrscht eine sehr gute Zusammenarbeit.«

Ein besonderes Lob richtete Bürgermeister Schwarz schließlich an Werner Herold. Seit 1980 ist Herold als selbst Betroffener in der Vorstandschaft des Bundesverbandes der Kehlkopflosen aktiv, zudem ist er Präsident der Europäischen Vereinigung der Kehlkopflosen. Herold: »Sie können gar nicht glauben, wie stolz ich bin über diese Auszeichnung meiner Heimatgemeinde.«

Dann kam Bürgermeister Schwarz auf das aktuelle Geschehen in der Gemeinde zu sprechen: »Statistisch gesehen waren wir ein paar wenige Jahre die reichste Gemeinde Bayerns, wenn nicht sogar Deutschlands. Es war einmal.« Die Gründe: 11. September 2001, Medieneinbruch/Kirch-Krise, Börsenproblematik, Flutkatastrophe im August 2002. Unterföhring rutschte in Bayern auf den 64. Rang, im Landkreis München auf den 17. Rang. Trotz aller Schwierigkeiten: Die 55 Millionen Euro Eigenanteil für den S-Bahn-Ausbau im Tunnel konnte die Gemeinde aufbringen – ohne Schulden zu machen. »Ich wage auch die Erwartung, dass wir die kostenlose Kindergarten- und Kinderhortnutzung, die es ja bei uns schon seit Anfang der 80er Jahre gibt, weiter behalten können«, so Schwarz.

Mit den Gemeindefinanzen sieht es wieder ein bisschen rosiger aus, auch wenn Landrat Heiner Janik sonst die eher »betrübliche finanzielle Situation im Landkreis« beschrieb. Denn Ende 2004 wird sich hier ein großer Versicherungskonzern mit 2800 Mitarbeitern ansiedeln.

Artikel vom 12.11.2003
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