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Grundsteinbüchse der Synagoge
Aufregender Fund
Eine aufregende Entdeckung machten Historiker im Depot des Münchner Stadtarchivs. Dort wurde die Grundsteinbüchse der im Juni 1938 auf Befehl Adolf Hitlers abgerissenen Hauptsynagoge an der Herzog-Max-Straße in München wieder aufgefunden.
Dies ist ein Fund von hoher historischer Bedeutung; keine andere Grundsteinbüchse einer abgerissenen Synagoge überlebte, soweit bekannt, das Dritte Reich. Mit Blick auf den Festakt der Grundsteinlegung am 9. November, des Jüdischen Zentrums am St.-Jakobs-Platz, wo auch die Münchner Hauptsynagoge wieder errichtet wird, ist diese Entdeckung auch von hoher symbolischer Bedeutung. Die Büchse selbst und ihr Inhalt sind komplett erhalten geblieben, unter anderem Kopien der Baupläne, eine handgeschriebene Urkunde aller Honoratioren, Original-Zeitungen und sogar die Münzen aus dem Jahre 1887. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und Vizepräsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, ist überzeugt: »Der 9. November ist nicht nur ein Meilenstein in der deutsch-jüdischen Geschichte, sondern Fundament für eine gemeinsame Zukunft, auf das jüdisches Leben in Deutschland bauen und vertrauen kann. Und wir begehen auch den 65. Jahrestag der »Reichskristallnacht«, die niemals vergessen werden darf. Wir werden deshalb die Verantwortung für die alte Grundsteinbüchse übernehmen und gemeinsam mit unseren Nachkommen darüber wachen, dass die Neue Hauptsynagoge am Jakobsplatz nun für alle Ewigkeit Bestand hat.«
Artikel vom 06.11.2003Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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