Öko-Verein stellt sich den MünchnerInnen vor

Bio? Logisch!

BesucherInnen konnten sich über die Herkunft der Äpfel informieren.

BesucherInnen konnten sich über die Herkunft der Äpfel informieren.

»München und sein Umland – Leben miteinander und voneinander« – das war das Motto der Veranstaltung am 3. Oktober. Der Anlass: das Netzwerk UNSER LAND weitet sein Engagement im Rahmen einer Stadt-Land-Partnerschaft auf die Landeshauptstadt und den Landkreis München aus.

»Im Namen aller Münchnerinnen und Münchner möchte ich mich ganz herzlich für dieses gelungene Fest und das beeindruckende Engagement beim Netzwerk UNSER LAND bedanken!« Sicher sprach dieser Münchner nicht im Namen aller Bürger Innen der Stadt als er spontan und sehr emotional seine Meinung den Organisatoren kundtat.

Und doch war es ein repräsentativer Eindruck der Stimmung, die am 3. Oktober auf dem Münchner Marienplatz trotz Regenwetter herrschte. Das frisch gebackene Brot duftete, Schafe mähten, Hasen hoppelten, Hühner gackerten, ein Weizenfeld spross aus dem Pflaster des bekannten Platzes hervor – zwischendrin hunderte von Menschen, die informierten und sich informieren ließen.

Begonnen wurde mit einem beeindruckenden ökumenischen Gottesdienst in der Münchner Heilig-Geist-Kirche unter dem Motto »Erntedank – Schöpfungsdank«. Die Landesbäuerin des Bayerischen Bauernverbandes, Annemarie Biechl und der Bezirkspräsident Max Weichenrieder mit ihren Stellvertretern trugen die Erntedankkrone beim Einzug. Die Landwirte brachten die Früchte der Erde und die Bäckerobermeister das Brot als die Früchte der menschlichen Arbeit vor den Altar. Das Netzwerk UNSER LAND feierte anschließend auf dem Marienplatz mit einer großen Auftaktveranstaltung.

UNSER LAND möchte die Lebensgrundlagen von Menschen, Tieren und Pflanzen in den Regionen unter Beachtung gesamtökologischer, ökonomischer und sozialer Kriterien erhalten und verbessern.

Der Schritt nach München ist ein Meilenstein in der Geschichte des Netzwerkes, das sich im Jahr 2000 nach dem Beispiel der schon seit 1994 erfolgreich arbeitenden Solidargemeinschaft BRUCKER LAND gründete. Die gute Akzeptanz der Verbraucher Innen in den neun zum Netzwerk gehörenden Landkreisen war die Basis der Entscheidung zur Stadt-Land-Partnerschaft. Alois Glück, Schirmherr von UNSER LAND, brachte es bei seiner Eröffnungsrede auf den Punkt: »UNSER LAND denkt über die Nützlichkeit des Ertrages hinaus. Wirtschaftliche Grundlagen kann man nicht nur mit guten Gedanken und Idealismus schaffen. Bei UNSER LAND verbindet sich in großartiger Weise, dass was an innerer Bereitschaft und Gesinnung da ist, mit ökonomischer Logik.« Die UNSER LAND Lebensmittel werden nach strengen Richtlinien erzeugt.

Diese gehen weit über die staatlichen Forderungen hinaus. Daher ist auch der Preis für die UNSER LAND Lebensmittel durchschnittlich zehn Prozent höher. Die zweite Bürgermeisterin der Stadt München und Schirmherrin der Veranstaltung, Dr. Gertraud Burkert, appellierte bei ihrer Ansprache an das Qualitätsbewusstsein der VerbraucherInnen und schilderte ein anschauliches Beispiel dazu: »Ein Franzose sagte mir einmal: ›Die Deutschen geben für ihre Kücheneinrichtung mehr aus als für das, was darin gekocht wird!‹ Dies ist etwas, das wir eigentlich im Interesse unserer Gesundheit und Umwelt ändern sollten.«

Neben den Ansprachen, den musikalischen Einlagen und den interessanten Interviewrunden, widmeten sich an den Informationsständen die ehrenamtlichen Mitarbeiter der acht Solidargemeinschaften dem Interesse der zahlreich erschienenen MünchnerInnen. Es wurde nachgefragt und diskutiert, gezeigt und erklärt und schließlich ein guter Kontakt zu den BesucherInnen hergestellt.

Die beeindruckende Präsentation der Landwirtschaft mit dem Thema »Vom Korn zum Brot« mit Müllerei und Bäcker fand bei den Gästen besonders großen Anklang.

Artikel vom 09.10.2003
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