Staugefahr wegen Gleisarbeiten in der Fraunhofer- und Ohlmüllerstraße

Sanierung an der Fuge

Die Fuge der Gefahr – weil geschlampt wurde, muss das Gleisbett der 27er-Tram erneuert werden.

Die Fuge der Gefahr – weil geschlampt wurde, muss das Gleisbett der 27er-Tram erneuert werden.

Weil geschlampt wurde, muss alles raus. Die Fugen der Trambahngleise in der Fraunhofer- und Ohlmüllerstraße sind zwischen Straße und Schienenbett aufgebrochen und gefährden den Straßenverkehr so sehr, dass das Bauamt am vergangenen Montag mit Ausbesserungsarbeiten begonnen hat.

Die Folge ist eine massive Verkehrsbehinderung für die kommenden zwei Wochen. Die Tramlinie 27 wird zwischen Sendlinger Tor und Ostfriedhof untertags komplett stillgelegt. Auto- und Radfahrer sind kaum besser dran; sie müssen sich gemeinsam mit dem Ersatzbus 127 durch eine enge Fahrgasse zwischen Gleisbett und Bürgersteig quetschen.

Grund für die Baumaßnahme ist vor allem die erhöhte Unfallgefahr für Radler an den unebenen Stellen, erklärte Baustellenkoordinator Richard Bartl den dringenden Handlungsbedarf. Die Zeit für die 300.000 Euro teuren Sanierungsarbeiten ist allerdings äußerst knapp bemessen.

Denn zum einen sind die betroffenen Straßen verkehrsreiche Hauptzubringer zur Innenstadt und zum anderen beginnt am 17. Oktober schon die nächste Auer Dult. Bis dahin müssen die Bauarbeiten, für die absolut trockenes Wetter und Tageslicht notwendig sind, beendet sein. Deshalb rollten gleich nach dem Wiesnende die Bagger an. Doch falls das Wetter nicht mitspielt, hilft auch die konsequente Zeitplanung nicht: »Bei Regen geht gar nix«, stellte Bartl fest und kündigte in diesem Fall eine Sanierung erst im kommenden Frühjahr an. Grund für die Arbeiten an rund 7000 Meter Fuge ist eine Baupanne.

Bei der Sanierung der Trasse vor drei Jahren wurde ein neuartiges, elastisches Lager für die Innenschiene eingesetzt, um die Lärmbelästigung für Anwohner zu mindern. Die Fugen zwischen Gleis und Asphalt wurden dagegen mit herkömmlichem, starren Material vergossen.

Dieses wurde durch die federnd gelagerten Schienen ständig erschüttert und ist schließlich aufgebrochen. So ist jetzt der Stau vorprogrammiert: »Nicht so schlimm wie die Totalsperrung im Jahr 2000«, erinnert sich allerdings Max Schwarzmeier, Pressesprecher der Münchner Berufsfeuerwehr.

Auch die Hauptwache an der angrenzenden Blumenstraße ist betroffen, für die Einsatzfahrzeuge gibt es allerdings Ausweichrouten. Dem normalen Autofahrer ist zu raten, die Baustelle großräumig zu umfahren. Besonders schmerzlich für die Anwohner: Während der Bauarbeiten entfallen alle Parkplätze entlang der Sanierungstraße.

Dieses Jahr sollen zunächst einmal 3000 Meter saniert werden. Die restlichen 4000 Meter sind nächstes Jahr dran. Dann wird auch das mangelhafte Gleisbett an der Bayerstraße erneuert. R. Huber

Artikel vom 09.10.2003
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