Heimatpflege etwas anders

Polka, Tango, Rap – und das auf Bayerisch. Das Trio »Les Derhos’n«.

Das experimentell bayerische Musikkabarett des Musikertrios Les Derhos’n schlägt am Freitag, 10. Oktober, ab 20 Uhr, im Kunstforum Arabellapark am Rosenkavalierplatz zu.

Michaila Kühnemann, Michi Marchner und Martin Lidl – die Lästerhosen in Lederhosen – präsentieren ihr neues Programm »Voll unter die Goethelinie«.

Karten gibt es zu 10 Euro an der Abendkasse, Reservierung telefonisch unter 92 87 81-30. Die Les Derhos’n schrecken vor nichts zurück: Polka, Tango und Rap, Rock’n’Roll, Oper und Gstanzl wechseln im Sekundentakt zu Poesie, Zynismus und Sarkasmus, Kabarett und Comedy, Hochgeistigem neben komplettem Unfug.

Das Musiktrio Les Derhos’n aus Untermettenbach in der Holledau ist wahrscheinlich die einzige professionelle, bayerische Musikkabarettgruppe,die keine Volksmusik macht. Und dennoch kreisen sie mit ihrem neuen Programm »Voll unter die Goethelinie« immer wieder ums Thema Heimat, bieten eine unterhaltsame Realsatire voll bitterböser Komik und Goethe als »intellektuelle, kulturelle Heimat«.

Allerdings klingt Goethe nach Les Derhos’n, Heimatpflege nach Grunge und der Erlkönig nach Anarchie. Mit urbayerischer Spitzbübigkeit, unbekümmerter Unverfrorenheit und jeder Menge politischen Seitenhieben zielen sie voll unter die Gürtellinie, so dass manchem Zuschauer das Lachen im Halse stecken bleibt. Das heißt: Niemand ist sicher vor den Les Derhos’n und wer von dem beileibe nicht immer jugendfreien Programm geschockt ist, kann sich immer noch an der musikalischen Genialität laben.

Artikel vom 08.10.2003
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