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Beratungsstelle hilft familiäre Konflikte lösen
Familien-Seelsorge
Der zwölfjährige Fabian kam mit seiner Mutter und zwei Geschwistern nach der Scheidung nach München. Die Kinder besuchten den Vater manchmal in den Ferien, ansonsten beteiligte sich dieser nicht wesentlich an der Erziehung seiner Kinder.
Fabian war durch den Umzug verunsichert, sehr gehemmt und konnte seine Gefühle über den Verlust von Familie und sämtlichen Freunden nicht ausdrücken. Die Mutter war überfordert, als er auch noch im Gymnasium nachließ.
Dank professioneller Hilfe ist Fabian zur Ruhe gekommen und hat wieder Vertrauen zu sich selbst gefunden – innerhalb eines geschützten Rahmens hat er über die Trennung seiner Eltern sowie den Verlust seines Vaters, seiner Freunde und der bisherigen Umgebung trauern können. Heute ist er ein lebensfroher Jugendlicher, der Spaß an der Schule hat und zu seinem Vater wieder einen vertrauensvollen Kontakt aufgebaut hat.
Diese positive Wende kam nicht von heute auf morgen: Fabian’s Mutter hat sich in ihrer Not damals an die Psychologische Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche der katholischen Jugendfürsorge im Lehel, Unsöldstraße 15, gewandt, die jetzt auf 40 Jahre erfolgreiche Arbeit zurückblicken kann.
»Fälle wie die von Fabian begegnen uns oft. Jeder ist zwar anders gelagert, aber ein Drittel der Kinder aus Scheidungsfamilien weisen mittel- und langfristig problematische Entwicklungsverläufe auf«, erklärt Sozialpädagoge Jochen Strecker von der Beratungsstelle.
Schon zur Gründungszeit hat die Jugendfürsorge im Lehel einen Psychologen angestellt, der sich für die Kinder und Familien engagiert eingesetzt hat. »Unser Konzept hat sich bewährt.
Wir wollen den Eltern vorher helfen und sagen immer wieder, dass sie sich bei Fachkräften Hilfe holen sollen, bevor das Kind quasi in den Brunnen gefallen ist«, so Maria Wagner, Leiterin der Beratungsstelle.
Pro Jahr bearbeiten die Fachberater knapp 400 Fälle. Beratungsanlässe sind häufig familiäre Krisen, problematische Lebensumstände, bedrohliche Trennungserfahrungen, in denen Kinder und Jugendliche mit Verhaltensweisen reagieren, die Anlass zur Sorge sind.
Im Team der kjf-Beratungsstelle arbeiten psychologische und pädagogische Fachkräfte und eine Ärztin. Eltern, Kinder und Jugendliche können sich mit ihren Anliegen persönlich oder telefonisch an die Stelle in der Unsöldstraße 15 (Telefon 21 93 79 30) wenden.
Artikel vom 02.10.2003Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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