Kircheneinbrecher festgenommen

Verdächtiger »Wildparker«

Seit Anfang Juni fiel auf einem »wilden« Parkplatz im Gewerbegebiet Dornach mehrfach ein Fahrzeug mit polnischem Kennzeichen auf, in dem offenbar eine Person übernachtete. Nachdem dieser Mann auch als Beifahrer eines Kleinbusses auffiel, der auf eine deutsche Baufirma zugelassen war, wurden gezielte Ermittlungen aufgenommen.

Dabei wurde festgestellt, dass es sich bei dem Mann um den 52-jährigen Polen Wislaw S. handelt. Der Mann geht jeden Morgen auf eine Baustelle und hat sich in dem Fahrzeug unter den angrenzenden Büschen eine Art »Wohnlager« eingerichtet.

Die Beamten beabsichtigten den Mann am 3. September im Rahmen einer Baustellenkontrolle in München/Riem in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt München festzunehmen. Dieser ging an diesem Tag jedoch direkt ins Stadtgebiet München und da davon ausgegangen wurde, dass er sich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unauffällig auch zu kleineren Baustellen begibt, wurde er von Polizeibeamten observiert.

Er ging zur Kirche St. Bonifaz (Karlstraße 54), die er auch kurz betrat und später gezielt zuerst in die Kapelle der Nussbaumklinik danach in die Kapelle am Südfriedhof. Aufgrund seines Verhaltens lag der Verdacht nahe, dass er als Opferstockaufbrecher unterwegs ist.

Deshalb wurden zivile Einsatzkräfte der Polizeiinspektion 12 (Maxvorstadt) zur Unterstützung in die Observation miteinbezogen. Dem Beschuldigten gelang es jedoch nach einem »Besuch« der Kirche am Gasteig, wo nachher Aufbruchspuren an einem Opferstock festgestellt wurden, in der Menschenmenge am Rosenheimer Platz unterzutauchen und sich so einer Festnahme zu entziehen.

Bei weiteren Ermittlungen wurde festgestellt, dass die am Fahrzeug des Beschuldigten angebrachten amtlichen, polnischen Kennzeichen ursprünglich für einen Pkw Daimler Benz ausgegeben waren. Im Rahmen weiterer gezielter Maßnahmen gelang es unter Mitwirkung von zivilen Beamten der Polizeiinspektion 12 die Festnahme des Beschuldigten in Dornach. Dabei konnte entsprechendes Diebesgut und Aufbruchswerkzeug sichergestellt werden.

In seiner Vernehmung beim Fachkommissariat zeigte der 52-Jährige sich schließlich geständig, und gab an, seit mindestens drei Monaten seinen Lebensunterhalt durch illegale Arbeitsaufnahme und mit Opferstockdiebstählen zu bestreiten.

Zwischenzeitlich erging seitens des Ermittlungsrichters beim Amtsgericht München Haftbefehl gegen den 52-jährigen Polen, zusätzlich wurde vom Landratsamt München – Ausländerbehörde – seine anschließende Abschiebung mit der Folge eines dauerhaften Wiedereinreiseverbots verfügt.

Artikel vom 17.09.2003
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