Europas beste Sportholzfäller hackten im Olympiapark um die Wette

Wenn Sägen sprechen...

Zwei Trittbretter (Springboards) in einem senkrechten Holzstamm platziert – nur so können die Sportholzfäller in der Disziplin »Springboard« den auf der Spitze montierten Holzblock erreichen.

Zwei Trittbretter (Springboards) in einem senkrechten Holzstamm platziert – nur so können die Sportholzfäller in der Disziplin »Springboard« den auf der Spitze montierten Holzblock erreichen.

Sportholzfällen auf höchstem Niveau. Bei der Europäischen Meisterschaft der Stihl Timbersports Series zeigte am Wochenende die europäische Holzfäller-Elite Action pur.

Tausende Zuschauer kamen zu dem Spektakel auf der Seebühne am Coubertinplatz. Sechs Disziplinen mussten die zwölf Top-Athleten aus sieben Nationen bewältigen auf dem Weg zum Meistertitel der Stihl Timbersports Series 2003.

Hacken, Sägen, Fällen – nicht nur Kraft war hier entscheidend, sondern auch Präzision und starke Nerven. Sportler aus Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, der Tschechischen Republik, Großbritannien, Österreich und der Schweiz traten an. Und einer wurde der absolute Star: Martin Komarek (27). Er ist der neue Europameister. Nichts konnte den Sportler aus Osek aufhalten. Er schaffte den Gesamtsieg des Tages und stellte überdies zwei neue Europa-Rekorde auf.

Im Springboard – Trittbretter werden hier in einem senkrechten Holzstamm platziert, um darüber den auf der Spitze montierten Holzblock zu erreichen – und im Standing Block Chop – diese Disziplin simuliert das Fällen eines Baumes mit der Axt. »Das harte Training hat sich für mich ausgezahlt«, so Komarek glücklich.

Bei den deutschen Teilnehmern reichte es am Samstag leider nicht ganz zum Sieg. Werner Brohammer (36) aus dem Schwarzwald schaffte einen guten fünften Platz, Marco Trabert (34) aus Hausen in der Rhön belegte Platz neun. Vize-Meister wurde Ex-Europameister Thomas Gerber aus der Schweiz, gefolgt von seinem Landsmann Hermann Schönbächler auf Platz drei.

»Timber!« rufen amerikanische Holzfäller durch die weiten Wälder Nordamerikas, um ihre Kollegen beim Bäumefällen vor den umstürzenden Baumstämmen zu warnen. Bei der Stihl Timbersports Series besteht zwar keine Gefahr durch herabstürzende Bäume, dennoch schließt dieser moderne Wettkampfsport an die Traditionen der professionellen Holzfäller an.

In der Geschichte der Holzfäller und Waldarbeiter fanden von jeher Wettkämpfe im Holzfällen statt, um auf lokaler Ebene die »Besten« ihres Standes zu ermitteln. Mittlerweile ist Stihl Timbersports ein professioneller Wettkampfsport mit einem einheitlichen Regelwerk, der weit über die Grenzen der USA hinaus bekannt ist.

Besonders Kanada, Australien und Neuseeland sind neben den USA populär für ihre Timbersports-Wettkämpfe und Athleten. Auch in Europa erfreut sich diese kraftvolle Sportart wachsender Beliebtheit. Martin Komarek hat’s gezeigt. Barbara Sorg

Artikel vom 10.09.2003
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