Begehbare Skulptur am Königsplatz

Lounge am Lenbachhaus

Der Königsplatz wird zum Skulpturenpark mit der Installation »Basket«.

Maxvorstadt · Die Künstler Wolfgang Winter und Berthold Hörbelt, die seit 1992 zusammen arbeiten, realisieren nun das dritte Projekt auf dem Museumsplatz des Lenbachhauses.

Nachdem Jeppe Hein und Michael Sailstorfer die nördliche Seite des zweiteiligen Platzes bespielt haben, wenden sich Winter/Hörbelt nun der südlichen Seite zu, die mit dem Eingang zur U-Bahnstation Königsplatz und zum Kunstbau einen architektonisch wesentlich urbaneren Charakter hat, als die mit einem kleinen Skulpturenpark umgebene Nordhälfte in unmittelbarer Nähe des Lenbachhauses.

Verkehrswesen. Basket Nr. 6 ist eine begehbare Skulptur von mehr als fünf Metern Höhe, die durch mehrere Türen zu betreten ist. Die Skulptur besteht aus maschinell gebogenen und verzinkten Gitterrosten, die die Außenwände bilden und sich im Inneren des Bauwerks labyrinthartig weiterentwickeln. Eine Wendeltreppe führt in die erste Etage, die mit Sitzgelegenheiten als eine Art Lounge gestaltet ist. Von der zweiten Etage hat man einen weiten Blick über die Umgebung des Königsplatzes mit den Propyläen, dem Lenbachhaus und dem gegenüberliegenden Teil des Museumsplatzes.

Dieser Teil, der üblicherweise der visuelle Anziehungspunkt für die Passanten und Vorbeifahrenden ist und auf dem die bisherigen künstlerischen Projekte stattgefunden haben, wird nun frei gelassen und gerät selbst ins Blickfeld der Skulptur. Die von Winter/Hörbelt verwendeten Gitterroste sind ein vertrauter Bestandteil des urbanen öffentlichen Raums. Alle Arten von Öffnungen, die luft- und lichtdurchlässig bleiben, für Personen jedoch unzugänglich sein sollen, wie etwa U-Bahnschächte, Kellerfenster und verbotene Durchgänge, werden mit Gitterrosten abgedeckt, versperrt oder verriegelt.

Die zum Teil doppelschichtigen Außenwände ermöglichen eine veränderte Sichtweise der Umgebung. Mit Verkehrswesen. Basket Nr. 6 laden Winter/Hörbelt den Passanten dazu ein, den Pavillon zu betreten, inne zu halten und die alltägliche und wohlbekannte Umgebung aus einer neuen Perspektive wahrzunehmen.

Zu sehen ist die Installation ab sofort bis Dezember.

Artikel vom 28.08.2003
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