Die Daglfingerin Reinhilde Hagl strickt Decken für Menschen in Indien

Hilfe, die ankommt

Persönlich bedankte sich die Leiterin des Waisenhauses im indischen Tura, Schwester Susha (rechts), bei Reinhilde Hagl, für die bunten und vor allem warmen selbstgemachten Decken.

Persönlich bedankte sich die Leiterin des Waisenhauses im indischen Tura, Schwester Susha (rechts), bei Reinhilde Hagl, für die bunten und vor allem warmen selbstgemachten Decken.

Das Ziel sind zwanzig. So viele Decken will Reinhilde Hagl bis November gestrickt haben.

»In jeder freien Minute« hantiert die Daglfingerin deshalb derzeit mit Maschen und Nadeln.

Doch die 64-Jährige will nicht etwa als fürsorgende Omi ihre Verwandtschaft mit wärmenden Wollplaids versorgen: Seit drei Jahren strickt und häkelt sie bunte Decken und Socken, sammelt Spielsachen und Kleidung für den Verein »Hilfe für Indien«: »Uns geht’s doch so gut, da muss man einfach was tun«, findet Hagl.

»Sie ist die Aktivste«, lobt Christian Klages die engagierte Daglfingerin. Mit Ziegen hat 1991 alles angefangen: Statt pompöser Präsente wünschte sich Klages anlässlich einer großen Geburtstagsfeier Spenden für eine Missionarsstation der katholischen Pallotiner in Indien. 100 Mark für eine Ziege war das Motto. Statt der erhofften 5400 Mark kamen 34.800 Mark zusammen. Mittlerweile unterstützen Klages und seine Frau Delian zwei Waisenhäuser und zwei Blindenheime. Dafür sammeln sie, was die Menschen in Indien dringend brauchen. Zweimal im Jahr fährt Klages hin. Seit vergangenem Samstag ist der 65-Jährige nun mit 50 Kartons voller Kleidung und Medikamenten vor Ort.

»Wir sind halt so ins Reden gekommen«, meint Hagl, deren Kinder für Klages’ Indienhilfe vor drei Jahren Kinderkleidung gespendet hatten. Was Klages so zu erzählen hatte, hat die Daglfingerin tief beeindruckt. Da Hagl gern strickt und häkelt, kam sie dann auf die Idee mit den Wolldecken.

In ihrer näheren Umgebung sammelt Hagl nun für die gute Sache. Von Bekannten und Nachbarn bekommt sie auch die meiste Wolle geschenkt, damit sie die vielen Decken und Socken stricken kann. Eine Freundin hilft ihr bei der Handarbeit, und selbst ihre Enkelin Daniela macht mit: Die Zehnjährige häkelt schon fleißig mit, erzählt Hagl stolz. »Helfen ist so einfach: Es ist überall was zu kriegen, man muss nur fragen«, meint Klages. Und Reinhilde Hagl ergänzt: »Wir haben schon viele fleißige Helfer und Helferinnen – es sind eben nur zu wenig.«

Wer helfen möchte, etwa mit Wolle für Reinhilde Hagl, Kinderkleidung, Hörgeräten, Spielzeug oder Geldspenden, kann sich an Reinhilde Hagl unter der Telefonnummer 93 53 27 oder an Christian Klages unter der Telefonnummer 315 16 17 wenden, hier allerdings erst ab Anfang September. Klages sucht vor allem gut erhaltene Kinderkleidung für 3- bis 14-Jährige und pädagogische Spielsachen wie Lego oder Bauklötze.

Artikel vom 20.08.2003
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