Diskussionen um »Platz der Menschenrechte« im BA Trudering-Riem

»Gut gemeint ist nicht gleich gut«

Bisher gibt es immer noch nichts Offizielles, sondern nur eine Empfehlung des Ältestenrats des Stadtrats: Der Stadtplatz in der Messestadt Riem soll, wie berichtet, zum »Platz der Menschenrechte« werden.

»Es steht jedoch im Raum, dass möglicherweise bereits im September der Stadtrat über das Benennungsverfahren entscheiden soll«, weiß die SPD-Fraktion im Bezirksausschuss Trudering-Riem, BA 15, und hat dehalb in der letzten Sitzung am 24. Juli noch schnell einen Dringlichkeitsantrag zum Platz der Menschenrechte vorgelegt. Es müsse nämlich gewährleistet sein, dass der BA 15 rechtzeitig in das Verfahren einbezogen werde.

Dieser Ansicht ist grundsätzlich auch Georg Kronawitter (CSU), Vorsitzender des BA 15. Er regt sich über die schlechte Informationspolitik der Stadt auf: Der BA sei bisher in keinster Weise mit Infos bezüglich der geplanten Namensgebung versorgt worden. In der BA-CSU-Fraktion habe es zwar noch keine Meinungsbildung gegeben, er persönlich, so Kronawitter, habe aber immer noch Bedenken gegen die Namensgebung.

»Gut gemeint ist nicht immer gut«, kommentiert der BA-Chef die Idee. »Man wird ja wohl die Frage stellen dürfen, ob so eine zentrale Botschaft für einen Platz zuträglich ist, der doch ein Platz für die Messestädter sein soll.« Kronawitter hält den Willy-Brandt-Platz für eine gute Alternative, der sei als offener Platz gut geeignet. Während Stadtrat Ingo Mittermaier (SPD) und David Hole, Ausländerbeauftragter im BA 15, die Namensgebung als Chance sehen, einen Platznamen von stadtweiter Bedeutung in die Messestadt zu holen, befürchtet Kronawitter, dass so ein Platz mit Botschaft dann ein Versammlungort für Demonstrationen werden könnte – auch viele Bürger, ob CSU- oder SPD-Anhänger, würden so denken.

Auf alle Fälle will auch Kronawitter in der nächsten BA-Sitzung am 18. September eine Entscheidung.

Artikel vom 06.08.2003
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