Kostenlose Messungen: Pilze, Waldfrüchte & Wildfleisch

Strahlende Waldprodukte

Auch zur diesjährigen Pilzsaison untersucht das Umweltinstitut München e.V. für Privatpersonen wieder kostenlos Pilze und andere Waldprodukte (Beeren oder Wildfleisch) auf künstliche Radioaktivität.

Das Angebot gilt für die Zeit von Anfang August bis Ende Oktober. Auch 17 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl sind in den durch Fallout belasteten Regionen, wie z.B. im Münchner Umland oder in den Alpen, noch immer hohe Werte an künstlicher Radioaktivität in Waldpilzen und anderen Waldfrüchten zu erwarten.

»Die Spitzenwerte bei Röhrenpilzen, wie z.B. Maronen- oder Birkenröhrlingen, aber auch bei Semmelstoppelpilzen können im Münchner Umland durchaus noch 2000 und mehr Becquerel pro Kilogramm Frischmasse an Cäsium-137 erreichen«, weiß Christina Hacker vom Umweltinstitut München e.V. aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre zu berichten.

Wildschweine, die sich frei im Wald bewegen können und nicht in einem Gehege gezogen werden, können noch deutlich höhere Belastungswerte aufweisen. Wegen der langen Halbwertszeit von Cäsium-137 (ca. 30 Jahre) ist eine wesentliche Änderung der Situation auch in den nächsten Jahren nicht zu erwarten. Ein häufiger und üppiger Verzehr von stark belasteten Pilz- und/oder Wildmahlzeiten kann zur Anreicherung von Radioaktivität im Körper und damit zu einer zusätzlichen Srahlendosis führen.

»Unsere Empfehlung bleibt nach wie vor, dass besonders die so genannten Risikogruppen wie Kinder und Schwangere Waldpilze und andere Waldfrüchte aus ihrem Speiseplan streichen und stattdessen auf unbelastete Zuchtpilze zurückgreifen sollten«, so Hacker.

Die Proben können entweder persönlich vorbei gebracht oder per Post geschickt werden. Dann allerdings müssen sie feuchtigkeitsdicht verpackt, am besten in einen Gefrierbeutel eingeschweißt werden. Benötigt wird für die Untersuchung eine Mindestmenge von etwa 250 Gramm pro Pilz-, Beeren- oder Wildfleischsorte mit möglichst genauer Probenezeichnung, Herkunfts- und Datumsangabe der Probe.

Das Ergebnis kann telefonisch abgefragt werden. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Christina Hacker, Karin Wurzbacher, Telefon 0 89/30 77 49-11, E-Mail: radioaktivitaet@umweltinstitut.org.

Artikel vom 06.08.2003
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