ZDF sucht Zeitzeugen des Hitler-Attentats durch Georg Elser

Zeugen eines historischen Anschlags

Er wollte Adolf Hitler töten und musste dafür schließlich selbst sterben: Georg Elser.

Er wollte Adolf Hitler töten und musste dafür schließlich selbst sterben: Georg Elser.

In einer historischen Fernsehdokumentation will die Redaktion Zeitgeschichte des ZDF an das gegen Adolf Hitler gerichtete Attentat im Münchner Bürgerbräukeller am 8. November 1939 erinnern.

Aus diesem Grund ist den Autoren der Dokumentation daran gelegen, noch Zeugen des Geschehens zu finden, die damals als Bewohner Münchens und insbesondere Haidhausens oder der Au etwas von der Bombenexplosion mitbekommen haben, kurz nach dem Attentat im oder vor dem Bürgerbräukeller waren, bei den Lösch- und Aufräumarbeiten mitgeholfen haben oder andere Erinnerungen an dieses Ereignis haben.

Im November 1939 war der Zweite Weltkrieg in vollem Gange. In dieser Situation wagte der schwäbische Kunstschreiner Georg Elser, was Regimegegner erhofften und die meisten Deutschen damals ablehnten: Ein Attentat auf Adolf Hitler.

Am 8. November 1939 versammelte sich die NS-Prominenz wie jedes Jahr im Bürgerbräukeller in München, um die Erinnerung an den missglückten Putsch von 1923 zu zelebrieren. Hitler begann gegen 20 Uhr mit seiner Rede. Exakt um 21.20 Uhr explodierte im Pfeiler hinter Hitlers Rednerpult eine Bombe und verwüstete den Saal. Wochenlang zuvor hatte der Attentäter Georg Elser sich Abend für Abend in den Bürgerbräukeller einschließen lassen und eine Säule für den Sprengapparat ausgehöhlt, den er selbst konstruiert hatte.

Er hatte seinen Plan vollkommen alleine ausgearbeitet und ausgeführt, in der festen Überzeugung, dass nur ein Anschlag auf Hitler das kommende Unheil noch aufhalten könne. Die Tat des schwäbischen Einzelgängers war so gründlich vorbereitet und ausgeklügelt, dass nur ein Zufall ihr Ziel verhindern konnte – und genau dieser Zufall trat ein. Just an diesem Abend hatte Hitler den Bürgerbräukeller früher als vorgesehen verlassen und entging damit um genau 13 Minuten dem Attentat, das den Lauf der Weltgeschichte entscheidend verändert hätte.

Als seine Bombe explodierte, war Elser bereits auf dem Weg in die Schweiz, wurde jedoch durch Zufall von Grenzpolizisten gefasst, ohne dass diese wussten, wen sie vor sich hatten. Danach wurde Elser der Gestapo überstellt. Dort gestand er schließlich seine Tat. Lange Zeit glaubte man ihm aber nicht, daß er alleine gehandelt habe. Statt dessen stellte die Propaganda Elser als Handlanger des britischen Geheimdienstes hin.

Elser wurde ins KZ Sachsenhausen überstellt und 1944 kam er schließlich nach Dachau. Ursprünglich war für die Zeit nach dem Krieg ein großer Schauprozess geplant gewesen. Doch bei Kriegsende, am 9. April 1945, wurde Elser auf das Betreiben der NS-Führung durch einen Genickschuss hingerichtet. Es dauerte einige Jahrzehnte, bis seine mutige und weitsichtige Tat weithin Anerkennung fand.

Die ZDF-Redaktion ist dankbar für jeden Hinweis, der helfen könnte, nach so langer Zeit Zeitzeugen zu finden, die von diesem Ereignis noch aus eigener Anschauung berichten können.

Hinweise nimmt das ZDF unter folgender Anschrift entgegen:

ZDF-Senderedaktion Zeitgeschichte Stichwort Bürgerbräu 55100 Mainz Tel.: 06131 / 70 61 40 Fax: 06131 / 70 51 37 E-Mail: zeitgeschichte@zdf.de

Artikel vom 06.08.2003
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