Spielen, Sonnen, Sporteln

München-Ost · Sanft geschwungene, baumgesäumte Hügelketten, Wiesenhänge, Moränenhügel, ein großes offenes Wiesental mit See und bei gutem Wetter eröffnet sich sogar der Blick auf die Alpen – seit nun 30 Jahren genießen die Anwohner die verschlungenen Wege, ruhigen Familiengärten und Sonnenterrassen im Ostpark.

Eine Ausstellung dokumentiert derzeit bis 31. August Geschichte, Bau und Nutzung des Parks von den Anfängen bis heute – in einem sonnengelben Pavillon über dem Südufer des Sees.

Planung und Bau des Ostparks sind untrennbar mit der Entstehung Neuperlachs verbunden, der als vollkommen neuer Stadtteil auf der grünen Wiese, eine Entlastung für den Wohnraummangel in München schaffen sollte.

1962 wurde der Bau des Parks mit dem Bau der »Entlastungsstadt Perlach« vom Stadtrat beschlossen. Von 1969 bis 1982 wurde dann gebaut und 1975 der erste Bauabschnitt den Bürgern übergeben.

Dabei war der Ostpark aber von Anfang an nicht allein fester Bestandteil des Planungsprogramms für die neue Stadt Perlach, sondern wurde bewusst »im Übergangsbereich zu den alten Stadtteilen Ramersdorf, Berg am Laim und Trudering angesiedelt«, wie Bürgermeisterin Gertraud Burkert in ihrer Rede zur Eröffnung der Ausstellung bemerkte.

Das Konzept sei aufgegangen, findet Burkert: »Kein Münchner Park wurde im vergleichbaren Ausmaß von den Bewohnern der angrenzenden Stadtteile vereinnahmt wie der Ostpark.« Die bunte, multikultuelle Mischung von Parkbesuchern zeigt sich auch in der Vielfalt der Aktivitäten. Dabei spiegelt der Ostpark ein völlig verändertes Selbstverständnis der Parkbesucher der 60er Jahre wieder: Statt gepflegtem Lustwandeln am Sonntag wie etwa im Nymphenburger Park gebe es hier eine aktive Nutzung, eine »Besitzergreifung des Rasens« zum Liegen, Spielen und Sporteln.

Jeder finde hier Raum für Begegnung je nach seinen Bedürfnissen – zu jeder Jahreszeit. Der Ostpark, einst dedacht als grünes Herz für den neuen Stadtteil, ist mittlerweile eine zentrale Erholungsfläche für den gesamten Münchner Osten: Volkspark und Stadtlandschaft für alle. ms

Artikel vom 30.07.2003
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