Weniger Lehrstellen

München · Das Referat für Arbeit und Wirtschaft veröffentlicht in etwa dreijährigem Turnus einen ausführlichen Bericht mit aktuellen Daten zur Situation auf dem Münchner Ausbildungsmarkt.

Der letzte Bericht wurde 1999 verfasst, die Fortschreibung 2003 wird jetzt dem Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft vorgelegt.

Die gute Nachricht daraus ist, dass München im Vergleich mit anderen deutschen Großstädten weiterhin über die günstigste Angebots-Nachfrage-Relation im Ausbildungssektor verfügt. Dennoch hat die anhaltende Schwäche des Münchner Arbeitsmarktes auch bei der aktuellen Entwicklung des Lehrstellenangebots nicht haltgemacht. Während das Angebot im Jahr 2002 bereits insgesamt um zirka fünf Prozent zurückgegangen war, hat sich dieser rückläufige Trend im Jahr 2003 noch verstärkt.

Gleichzeitig ist die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen im Arbeitsamtsbezirk München im Jahr 2002 sowie in den ersten Monaten des Jahres 2003 deutlich gestiegen. Im Mai 2003 waren rund zehn Prozent der arbeitslos gemeldeten Personen junge Menschen unter 25 Jahren.

Besonders Jugendliche mit einem niedrigen Schulabschluss und darunter vermehrt ausländische Jugendliche haben zunehmend Schwierigkeiten, den passenden Ausbildungsplatz zu finden. Die Stadt München, das Arbeitsamt sowie Kammern und Verbände reagieren auf die veränderte Entwicklung mit einem umfangreichen und differenzierten Maßnahmebündel für diese Zielgruppe. Unter anderem stehen für benachteiligte Jugendliche zirka 2.400 besondere Maßnahmenplätze zur Verfügung.

Die Anstrengungen der Akteure auf dem Ausbildungsstellenmarkt in München konzentrieren sich jetzt auch darauf, die Betriebe zum Angebot von mehr Lehrstellen zu motivieren, damit alle Bewerber, auch die von auswärts Kommenden, einen zukunftssicheren Ausbildungsplatz finden.

Der Referent für Arbeit und Wirtschaft, Dr. Reinhard Wiezorek, nimmt die Vorlage des Berichts zur beruflichen Erstausbildung zum Anlass, die Unternehmen in der Landeshauptstadt zu verstärkten Anstrengungen – auch im eigenen Interesse – aufzurufen: »Die Auszubildenden von heute sind Ihr »Humankapital« von morgen!«

Artikel vom 23.07.2003
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