Thema »Schulter« im KMB

Führend

Gut gefüllt war der Konferenzsaal im Krankenhaus Bogenhausen beim Infoabend zum Thema Schulter.

Gut gefüllt war der Konferenzsaal im Krankenhaus Bogenhausen beim Infoabend zum Thema Schulter.

Eine nicht voraus zu ahnende Aktualität und Anziehungskraft hatte das Thema »Die Schulter – das Problemgelenk im Alltag«.

Es waren keine zusätzlichen Stühle mehr unterzubringen, so groß war die Anzahl der Zuhörer im großen Konferenzsaal des Städtischen Krankenhauses München Bogenhausen (KMB) beim Vortrag von Dr. med. Ludwig Seebauer, dem Chefarzt der Orthopädie und Sportorthopädie am KMB. Hochspannung lag über dem Konferenzraum, als der Chefarzt für Orthopädie am KMB, Dr. med. Ludwig Seebauer, ergänzt mit Dias, das Thema Schulter aufgriff. So erklärte er, dass die Behandlung von Schulterproblemen in erfahrenen Händen mittlerweile denselben Qualitätsstandard wie in der Hüft- und Kniechirurgie erreicht.

Die Schulter sei nicht länger der weiße Fleck auf der orthopädischen Landkarte. Fatalistische Äußerungen, wie »da kann man außer Spritzen eh nichts machen, operieren schon gleich gar nicht«, gehören Gott sei Dank der Vergangenheit an.

Die Orthopädie im KMB sei eine der führenden Abteilungen bezüglich Schultererkrankungen und -verletzungen in Deutschland, annähernd 1000 Patienten mit Schulterproblemen werden hier jährlich operiert. Es gäbe vier Hauptprobleme in der Schulterorthopädie: Oberarmkopffrakturen, Schulterluxationen, Rotatorenmanschettenläsionen und Arthrose des Schultergelenks. Festzuhalten sei aber auch, dass die Zahl der Oberarmkopffrakturen und Rotatorenmanschettenläsionen in den letzten Jahren aufgrund der demographischen Entwicklung und gehäufter Verletzungen im Wintersport (Carving, Snowboard) deutlich zunehmen. Entsprechend ist die Kostenabwicklung. Die Oberarmkopffraktur ist neben dem Schenkelhalsbruch und dem Handgelenksbruch die meist invalidisierende Verletzung im höheren Alter. Die Kosten für Operation und Rehabilitation steigen durch die verändernde Altersstruktur der Bevölkerung ebenso stetig an, jährlich ca. 1 Milliarde Euro allein in Deutschland. Die Rotatorenmanschettenläsion ist die häufigste Erkrankung an der Schulter. Allein in der Orthopädie KMB werden jährlich ca. 400 Patienten mit diesem Problem operiert.

Bei jüngeren Patienten führen Überlastungsschäden oder Traumen an der Schulter weniger zu Rotatorenmanschettenläsionen sondern eher zu Instabilitäten im Schultergelenk. Gerade die neuen Wintersporttrendsportarten (Carven, Snowboarden) lassen die Häufigkeit der Instabilitäten deutlich ansteigen.

Dies reicht vom kompletten einmaligen Ausrenken der Schulter nach einem Sturz bis hin zum wiederholten gewohnheitsmäßigen Ausrenken bei Alltagsbewegungen. Auch hier haben arthroskopische Techniken viele der früher durchgeführten offenen Techniken verdrängt. I. d. R. ist nach arthroskopischer Operation die Funktion besser wiederhergestellt, die Rekonvaleszenz schneller und das kosmetische Ergebnis 100 % besser.

Artikel vom 16.07.2003
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