Isargemeinden und Landeshauptstadt sind sich einig!

Saubere Isar ­ runder Tisch

München · Die Wasserqualität der Isar südlich und nördlich von München, nämlich von Bad Tölz bis Moosburg, in naher Zukunft deutlich zu verbessern, haben sich die Bürgermeister der Isargemeinden zum Ziel gesetzt, die jetzt auf Einladung von Bürgermeister Hep Monatzeder im Münchner Rathaus zu diesem Thema zusammengekommen waren.

Die bakteriellen Belastungen der Isar stammen hauptsächlich aus den Einleitungen der Kläranlagen. Es stehen jedoch mittlerweile geeignete technische Maßnahmen zur Verringerung dieser Bakterienbelastung zur Verfügung, in dem die Abwässer aus den Kläranlagen vor der Einleitung in die Isar mit ultraviolettem Licht bestrahlt werden.

Auf dem ersten von Monatzeder initiierten Treffen in München im Dezember 1998 war bereits ein gemeinsames Vorgehen aller südlich Münchens gelegenen Isargemeinden beschlossen worden. Bad Tölz hat mit der Nachrüstung seiner Kläranlage bereits in diesem Herbst den Anfang gemacht. Auch der Stadtrat der Landeshauptstadt München hat die Vorplanungen in die Wege geleitet.

Eine Reinigung der Münchner Abwässer macht jedoch nur dann Sinn, wenn auch die nördlich von München gelegenen Gemeinden mitziehen. München machte deshalb die Realisierung eigener Maßnahmen vom Handeln der Nachbargemeinden abhängig.

Um nach den südlichen nun auch die nördlichen Isaranlieger mit ins Boot zu nehmen, lud Bürgermeister Monatzeder seine Kollegen erneut ins Münchner Rathaus ein ­ und konnte anschließend verkünden: »Der Durchbruch ist heute gelungen!« Denn bei diesem Treffen haben nun die Bürgermeister aller größeren an der Isar gelegenen Gemeinden zwischen Bad Tölz und Moosburg, nämlich die Bürgermeister Erich Rühmer aus Schäftlarn, Josef Niedermaier aus Bad Tölz, Werner Weindl aus Lenggriess, Helmut Karl aus Garching, Michael Sedlmair aus Ismaning, Rainer Schneider aus Neufahrn und Hans Schmid aus Geretsried beschlossen, eine baldige Nachrüstung ihrer Klärwerke mit Desinfektionsanlagen in Angriff zu nehmen.

Damit steht ein in Deutschland, ja sogar in Europa einzigartiges Projekt unmittelbar vor dem Durchbruch: die Wasserqualität eines bislang stark verunreinigten Flusses soll so weit verbessert werden, dass Baden in der Isar für die Bürgerinnen und Bürger wieder ohne gesundheitliche Gefährdungen möglich wird. Das Bayerische Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen ist natürlich gefragt, die für die Gemeinde wichtige Frage staatlicher Fördermittel voranzutreiben. Dem sollte allerdings nichts entgegen stehen, da auch die Staatsregierung es zu ihrem Ziel erklärt hat, die Wasserqualität der Isar zu verbessern.

Bürgermeister Hep Monatzeder: »Nach den südlichen, stehen nun mit den nördlichen Isargemeinden alle betroffenen Kommunen in den Startlöchern. Ich werde jetzt auf Staatsminister Dr. Werner Schnappauf zugehen und ihn bitten, die Verbesserung der Wasserqualität der Isar auch auf Landesebene zum Chefthema zu machen. Denn natürlich braucht ein so großes Projekt auch die finanzielle und organisatorische Unterstützung der Staatsregierung, die ja bereits positive Signale ausgesandt hat.

Sauber, renaturiert und mehr Wasser ­ was vor Jahren für die Isar noch Zukunftsmusik war, kann jetzt Realität werden.« N.F.

Artikel vom 02.11.2000
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