Pagodenburg nach acht Jahren wiedereröffnet

Exotisches Kleinod restauriert

Nymphenburg · Ein Kleinod im Nymphenburger Schlosspark, die Pagodenburg, öffnete am vergangenen Mittwoch nach 8 Jahren umfangreicher Restaurierungsarbeiten wieder die Pforten für die Besucher.

Vor allem Feuchtigkeitsschäden waren dafür verantwortlich, dass die Pagodenburg 1995 für eine weitreichende Restaurierung geschlossen werden musste. Kurfürst Max Emanuel von Bayern ließ sie in den Jahren 1716 bis 1719 von Josef Effner errichten. Ihr Name leitet sich ab von den zahlreichen chinesischen Götterfiguren, die man damals Pagoden nannte. Auch die exotischen Lackmalereien und chinesischen Tapeten machen die Pagodenburg zu einem der hervorragendsten Zeugnisse der Chinamode im Europa des frühen 18. Jahrhunderts.

Die Konservierung und Restaurierung der Innenräume erwies sich nun als große Herausforderung. Denn etwa die Tapeten im Obergeschoss, noch aus der Entstehungszeit der Pagodenburg, mussten abgenommen werden und auf die weite Reise nach Wien zu spezialisierten Restauratoren geschickt werden.

Die äußerst fragilen und empfindlichen Papierbahnen wurden gereinigt, gefestigt und auf den ursprünglichen hölzernen Unterkonstruktionen in einem besonderen Verfahren neu montiert. Besondere Anforderungen an die Restauratoren stellten auch die textilen Wandbespannungen aus kostbarem Genueser Samtbrokat auf Silbergrund im Ruheraum.

Der Samt erwies sich als so stark beschädigt, dass er auch nach der Restaurierung nicht wieder an seinem Platz montiert werden konnte. Stattdessen wurden die Wände mit einer in historischer Technik ausgeführten originalgetreuen Nachwebung des Samtes neu bespannt.

Artikel vom 22.05.2003
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