Die Gemeinde Oberschleißheim will die Nachmittagsbetreuung für 11 bis 16-Jährige verbessern.

»Nach der Schule alleine«

Oberschleißheim · Der sehr aktive Agenda-Arbeitskreis Kinder/Jugend/Soziales hat sich intensiv mit einem Problem beschäftigt, das in der öffentlichen Diskussion um das Thema "Kindheit und Jugend" leider meist übersehen wird.

Die Betreuung der Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter ist inzwischen landesweit mit gut ausgebauten Angeboten weitgehend gesichert. Dagegen gibt es für die Altersgruppe der 11 bis 16-Jährigen nur sehr wenige Möglichkeiten einer Betreuung am Nachmittag ­ auch Oberschleißheim hat noch keine Einrichtung, die im Anschluss an den Vormittagsunterricht in der Schule eine Nachmittagsbetreuung bereitstellt.

In den städtischen Ballungsräumen verbringt eine wachsende Zahl von Kindern und Jugendlichen diesen Alters die Zeit nach der Schule alleine, weil der alleinerziehende Elternteil oder aber beide Eltern arbeiten. Daneben reichen wegen der steigenden Anforderungen in den Schulen die Ressourcen vieler Familien nicht mehr dazu aus, ihre Kinder so zu unterstützen, dass ihr schulischer Werdegang und damit auch der Einstieg ins Berufsleben gesichert werden kann. Gerade am Anfang der Pubertät, wenn von den Kindern ohnehin viele schwierige Entwicklungsaufgaben bewältigt werden müssen, bleiben sie teilweise ohne Betreuung.

Der Agenda-Arbeitskreis Kinder/Jugend/Soziales hat dem Gemeinderat nun ein Konzept zur "außerschulischen Nachmittagsbetreuung in der Freizeitstätte Oberschleißheim" vorgelegt. Da die Räumlichkeiten der Freizeitstätte gegenwärtig in der Regel bis 16 Uhr nicht für den "offenen Betrieb" genutzt werden, könnte in Trägerschaft des Kreisjugendringes an allen Wochentagen eine Nachmittagsbetreuung von etwa 13 bis 16 Uhr ausschließlich für angemeldete Teilnehmer angeboten werden.

Das Angebot sollte grundsätzlich den Schülern aller Schultypen offenstehen. Eine feste Anmeldung wäre erforderlich, müsste aber nicht unbedingt für die ganze Woche erfolgen. Eine kurzfristige Anmeldung in dringenden Fällen sollte möglich sein. Neben einem warmen Mittagessen sieht das Konzept eine Hausaufgabenbetreuung und Freizeitangebote vor. Die monatlichen Elternbeiträge könnten auf die Kosten für das Mittagessen und einen kleinen Beitrag für die Hausaufgabenbetreuung begrenzt werden. N. F.

Artikel vom 02.11.2000
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