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Erster Münchner Friedens-Lach-Marsch zum Weltlachtag mit wenig Resonanz
Lachen für den Frieden in der Landeshauptstadt
Das Lachen in die Höhe werfen und wieder auffangen: Der Lachclub München in bester Laune. Foto: rme
Maxvorstadt/Ludwigsvorstadt · Die Münchner scheinen nicht viel zu lachen zu haben. Denn nur ein winziges Häuflein Lach-Williger und Lach-Wütiger fand sich am Sonntag zusammen zum ersten Münchner Friedens-Lach-Marsch vom Siegestor bis zum Odeonsplatz.
Aufgerufen dazu hatte der Lachclub München – jawohl, den gibt es! – anlässlich des Weltlachtages. »Ho-ho, ha-ha-ha«, skandiert die kleine Truppe rhythmisch über den Odeonsplatz. Rund zwanzig unerschrockene Lacher haben sich im Kreis aufgestellt, werfen die Arme in die Höhe und schlagen sich auf die Schenkel. »Werft das Lachen in die Höhe und schnappt es dann wieder«, kommandiert ein eher ernst dreinblickender Herr im knallroten T-Shirt durch ein Megaphon.
Es ist der Vorsitzende des Lachclubs München, der auf den sinnigen Namen Monas Lustmann hört. Im letzten November hat er den Lach-Verein gegründet und ist nun zum ersten Mal mit seiner Truppe auf die Straße gegangen – in der Hoffnung, dass Lachen tatsächlich ansteckend wirkt. Die Zahl derjenigen, die Spaß verstehen und mit einstimmen in das überlaute Gelächter der Clubmitglieder, hält sich in Grenzen. Statt dessen tippt sich der ein oder andere Passant bedeutungsvoll an die Stirn, was die »Profi-Lacher« – natürlich! – mit einem herzhaften Lachen quittieren.
»Das ist gut!«, ruft Monas Lustmann in sein Megaphon. »Wir können auch über uns selbst lachen!« Und sogleich gehen die Clubmitglieder aufeinander zu, sehen sich in die Augen, tippen sich an die Stirn und biegen sich dann vor Lachen. Ein paar italienische Touristen, die nicht so genau wissen, um was es hier geht, finden das nun doch ziemlich lustig. Sie reihen sich ein in den Kreis und ahmen die Lach-Nummern der anderen nach. »Lachen ist doch so gesund«, erklärt Lustmann den Sinn und Zweck seines Clubs. Medizinisch sei nachgewiesen, dass Lachen glücklich mache, weil dabei Glückshormone, sogenannte Endorphine, freigesetzt würden. Allerdings, so fügt er mit ernster Miene hinzu: »Lachen ist auch harte Arbeit, es erfordert eisernes Training.« Lustmann selbst verlustiert sich jeden Morgen nach dem Aufstehen eine halbe Stunde mit Lach-Übungen.
Seine Schützlinge treffen sich einmal pro Woche zum gemeinsamen Gelächter. Dabei gehe es nicht darum, Witze oder irgendwelche lustigen Dinge zu erzählen, betonen sie. Vielmehr werde versucht, das Lachen physisch einzuüben, die Muskeln zu lockern, Abstand vom Alltag zu gewinnen. »Lach-Yoga« nennt sich dieses aus Indien stammende Humorprogramm. In Europa habe sich die erste Lach-Hochburg in Kopenhagen herausgebildet, erzählt Lustmann.
Von dort ging auch schon mehrmals der Aufruf zum Weltlachtag aus, der heuer erstmals in München gefeiert wurde. »Im nächsten Jahr haben wir vielleicht schon mehr Lacher auf unserer Seite«. Der Lachclub München sitzt in der Landwehrstraße 39. Infos im Internet unter www.lachclub-muenchen. de. Und wer wissen will, was in München sonst noch los ist, der kann sich auf der Seite www.wochenanzeiger.de die Termien rauspicken. rme
Artikel vom 08.05.2003Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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