Kinder- und Jugendtheater ließ Friedenstauben fliegen

Ein Zeichen für den Frieden

Taube flieg! vor der Schauburg.	Fotos: Schauburg, aw

Taube flieg! vor der Schauburg. Fotos: Schauburg, aw

Schwabing · Jeden Mittag um 12 Uhr dasselbe poetische Bild, aber immer nur von wenigen Minuten Dauer und ohne Pathos: vom Elisabethplatz aus flogen zwei weiße Tauben in den Himmel – am Freitag allerdings vorerst das letzte Mal, denn die Tauben sollten Zeichen setzen gegen den Angriffskrieg im Irak, und der ist bekanntermaßen nun beendet.

Organisiert wurde diese einfache Friedensbotschaft vom Kinder- und Jugendtheater Schauburg in der Franz-Joseph-Straße 47. »Die Friedenstauben sind ein Symbol, das jeder verseht, unabhängig von Alter, Nationalität und politischer Zugehörigkeit«, erklären die Theatermacher ihre Aktion. »Als Kultureinrichtung muss man in irgendeiner Form Stellung beziehen.

Da wir ein Kinder- und Jugendtheater sind, wollten wir ein umfassend eindeutiges Zeichen setzen und so kamen wir auf die Idee mit den Friedenstauben,« erklärt Pressesprecherin Marion Bösker. Seit 20. März brachte täglich ein Taubenzüchter aus der Lerchenau ein Taubenpärchen nach Schwabing. Anschließend flogen die Friedensboten dann zurück zu ihrem Heimatschlag.

Die Resonanz der Theaterbesucher und Passanten rund um den Elisabethmarkt war überwiegend positiv. »Alle Altersgruppen haben einfach mitgemacht. Das war ganz wunderbar zu beobachten«, freut sich die Theatersprecherin. Die Beteiligung war stets unterschiedlich groß: »Manchmal waren es nur zehn Menschen die kamen, wir hatten aber auch schon 200 dabei«, erklärt Bösker: »Das waren Leute die zufällig vorbeikamen, ein paar Marktleute und dann gab es auch Menschen die regelmäßig dabei waren«. Besonders bei den Schülern des benachbarten Gisela-Gymnasiums stieß die Aktion auf großen Zuspruch.

Und so versammelten sich kurz vor den Osterferien in einer relativ spontanen Aktion fast alle Klassen, viele Lehrer und Eltern mittags auf dem Elisabethmarkt, um die Friedenstauben musikalisch auf ihren Weg zu schicken. »Wir wollen mit den Liedern ein Zeichen für den Frieden setzen«, erklärte Schulleiterin Marianne Achatz und freute sich über die rege Begeisterung ihrer Schüler.

Sollte es wieder zu Angriffen rund um den Irak kommen, was Pressefrau Bösker auch stark annimmt, aber nicht hofft, will das Kinder- und Jugendtheater die Aktion für den Frieden fortsetzen, und die Tauben am Elisabethplatz wieder fliegen lassen. aw

Artikel vom 17.04.2003
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