Ausstellung über Werbung in Afrika

Archäologie der Reklame

Auch in Afrika gehört Werbung längst zur Alltagskultur und bildet zugleich eine eigene Form der Kunst.	Fotos: Katalog

Auch in Afrika gehört Werbung längst zur Alltagskultur und bildet zugleich eine eigene Form der Kunst. Fotos: Katalog

Altstadt · »Try Me! Afrikanische Reklamekunst« heißt eine neue, interessante Ausstellung, die bis zum 29. Juni im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, zu sehen ist.

Die Ausstellung gibt Einblicke in die faszinierende Welt der afrikanischen Reklame und thematisiert die wechselseitigen Einflüsse von Werbung und Kunst. Auch in Afrika gehören Reklame und Werbung längst zur Alltagskultur und bilden zugleich eine eigene Form der Kunst. Ihre Ablagerungen, die Markenlabels, Logos, Billboards und Werbeslogans formieren sich zu einem kollektiven Bilder- und Erinnerungsfundus, der aus dem kulturellen Selbstverständnis Afrikas nicht mehr wegzudenken ist.

Dass sich die afrikanische Reklame aus den global verbreiteten Bilderströmen der Massenmedien nährt, liegt auf der Hand, dass sie dabei zu höchst originellen Lösungen gelangt, ist bislang noch kaum erforscht und gewürdigt.

Die Ausstellung ist ein »reklamearchäologisches« Unternehmen: Von den kolonialen Anfängen und Vorläufern über das Goldene Zeitalter der Schildermaler, den Markenzeichen und Verpackungen, den neuen lokal produzierten Werbespots und Prunkobjekten, bis hin zur Auseinandersetzung mit Werbung in der zeitgenössischen Kunst.

Gezeigt werden historische Bildzeugnisse aus der Kolonialzeit, ein Höhepunkt sind über 100 handgemalte Werbeschilder, Särge in Form von Konsumartikeln aus Ghana, ein Mercedes-Luxusbett aus Nigeria, ein Mami Wata-Warenaltar aus Togo, eine große Auswahl von Recycling-Objekten, Originaletiketten und Verpackungen, sowie Werbespots aus Ghana, Senegal, Elfenbeinküste, Zimbabwe und Südafrika.

Artikel vom 17.04.2003
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