Deutlicher Rückgang

München · Der Druck, den die wirtschaftliche Entwicklung auf den Münchner Arbeitsmarkt ausübt, ist nun auch im Ausbildungsbereich spürbar, meldet das Arbeitsamt München.

Seit dem Beratungsjahr 2001/2002 ist die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen rückläufig. Im Zeitraum Oktober 2001 bis Ende September 2002 werden in der Berufsberatung des Arbeitsamtes München knapp fünf Prozent – oder in absoluten ausgedrückt 800 – Stellen weniger gemeldet. Seit Beginn des neuen Beratungsjahres setzt sich dieser Trend ungebremst fort. Ende 2003 wurden 12.076 Ausbildungsmöglichkeiten angeboten.

Die Einbußen gegenüber dem Vorjahr erreichten damit bereits einen Wert von elf Prozent. Die Rückgänge zeigen sich in nahezu allen Bereichen, überproportional stark allerdings im Handwerk: Bei den Elektroberufen beträgt das Minus knapp 14 Prozent, im Metallbereich sind es mehr als 20 Prozent und bei den Bau- und Ausbauberufen ebenfalls 14 Prozent. Aber auch in vielen kaufmännischen Berufen – beispielsweise bei den Kaufleuten im Einzelhandel (minus 24 Prozent) – fielen die Stellenmeldungen geringer aus.

Im IT-Bereich war schon im vergangenen Jahr bei den Ausbildungsangeboten ein heftiger Einbruch um rund zehn Prozent zu verzeichnen, der bislang auch nicht aufgeholt werden konnte. Eine Abnahme an Ausbildungsangeboten um rund zehn Prozent lässt sich auch bei den sogenannten »freien Berufen« feststellen. Darunter fallen Ausbildungsberufe wie zahnmedizinische Fachangestellte, Arzthelfer und Rechtsanwalts- und Steuerfachangestellte. Und zuletzt ging auch im Finanzdienstleistungsbereich der Bedarf an Nachwuchskräften zurück, und zwar um rund 15 Prozent.

Die angespannte Lage auf dem Ausbildungsmarkt zeigt sich nicht nur im Rückgang der Ausbildungsangebote, sondern auch auf der Bewerberseite. Obwohl die Angebote zur Selbstinformation in den letzten Jahren konsequent ausgebaut wurden, nimmt die Zahl der Jugendlichen, die bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz die Unterstützung der Berufsberatung in Anspruch nehmen, wieder zu (plus sechs Prozent). Dies deutet ebenfalls darauf hin, dass es zunehmend schwieriger wird, eine passende Lehrstelle zu finden.

Trotz aller Einbußen bleibt der Münchner Ausbildungsmarkt attraktiv für Jugendliche, die aus dem Umland und vor allem aus den neuen Bundesländern kommen, um hier in München eine Ausbildung aufzunehmen.

Artikel vom 16.04.2003
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