Evangelische Kinder- und Jugendhilfe 150 Jahre jung

Hurra, einen Tag schulfrei!

Von links: Prodekan Volker Herbert, Pfarrer Alfred Krauth, Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Gudila von Bayern, Dr. Günther Bauer (Geschäftsführer der Inneren Mission München), Achim Weiss (Gesamtleiter der Evangelischen Kinder- und Jugendhilfe Feldkirche

Feldkirchen · Die Evangelische Kinder- und Jugendhilfe feierte am 4. April ihren 150. Geburtstag (die Münchner Wochenanzeiger berichteten).

Das älteste Kinderheim Südbayerns begann damit eine Reihe von Veranstaltungen, die über das ganze Jahr hin in Feldkirchen, bei München, stattfinden. Im Jahre 1848 hatte der Hamburger Pfarrer Johann Hinrich Wichern das Bayerische Königshaus besucht und die Gründung eines »Erziehungs- und Rettungshauses für die gefährdete Jugend« angeregt.

Der Feldkirchner Vikar Otto Schamberger griff die Idee auf und fand Unterstützung beim königlichen Hof, dem Dekanat München als auch bei der Feldkirchner Bevölkerung. Der Ökonom Johann Bodmer aus Feldkirchen kaufte das Klingersche Anwesen, ließ es auf eigene Rechnung umbauen und übergab es der Kirchengemeinde. Am 4. April 1853 konnte die »Protestantische Erziehungs- und Rettungsanstalt Feldkirchen« in Anwesenheit von Königin Marie von Bayern, Mutter von Ludwig II., feierlich eingeweiht werden.

Ein schöner Anlass zum Feiern also. »Hurra, wir haben schulfrei!« So begann letzte Woche in der Evangelischen Kinder- und Jugendhilfe der Tag für die Kinder. Los ging es mit einem Brunch zur jugendfreundlichen Zeit um 11 Uhr im Festsaal der Einrichtung.

Alle Kinder und Jugendlichen genossen es von den Erwachsenen bedient zu werden. Die Augen quollen fast über angesichts des beinahe königlichen Buffets. So gestärkt ging es mittags auf die Suche nach der ersten Station des Gemeindespiels. Hierbei hatten die Kinder die Aufgabe verschiedene Anlaufpunkte in Feldkirchen ausfindig zu machen und dort angekommen, kniffelige Aufgaben zu lösen. Um 16 Uhr feierte die Jugendhilfe mit der Gemeinde den Gründungsgottesdienst, mit Liedern und Texten von damals und heute.

Wie vor 150 Jahren hielt ein Dekan, der zuständige Prodekan Volker Herbert in Anwesenheit von Prinzessin Gudila von Bayern, als Vertreterin des Bayerischen Königshauses, die Predigt. Nach dem anschließenden Sektempfang und Ansprachen überreichte Prinzessin Gudila von Bayern im geschmückten Festsaal die Preise für das Gemeindespiel: Das Pizzaessen für alle gewann die Wohngruppe Hummeln, den Kinobesuch die Wohngruppe Parsdorf, ein gemeinsames Eisessen die Heilpädagogische Tagesstätte I.

Als Trostpreis stellte sich der 1. Bürgermeister Leonhard Baumann für eine ausführliche Gemeindeführung der Wohngruppe Leuchtturm zur Verfügung.

Artikel vom 09.04.2003
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