Matthäus-Passion in einer Licht-Raum-Inszenierung

Der Lukas-Chor präsentiert

Altstadt · J. S. Bachs – Matthäus-Passion in einer Licht-Raum-Inszenierung, am Samstag, 5. April, um 19 Uhr, in St. Lukas, Westenriederstraße 16.

Erst seit 1721 wurde in Leipzig die Aufführung sogenannter oratorischer Passionen in der Nachmittagsvesper zum Karfreitag erlaubt. Mit Bach wurden die Aufführungen solcher Passionsoratorien zu einer festen Einrichtung, die einen gewichtigen krichenmusikalischen Akzent im liturgischen Ablauf setzte.

Schon die Aufführung der Johannes-Passion 1724 (also Jahre nach seinem Amtsantritt) sprengte fast den Rahmen dieser liturgischen Feierstunde. Mit der Matthäus-Passion im Jahr 1727 in der Thomaskirche ging Bach noch um vieles weiter. In der doppelchörigen Anlage des Werkes für zwei Chöre und zwei Orchester sowie in der Einbeziehung der zwei Choremporen, dazu noch mit einer Dauer von ca. 2 1/2 Stunden, eröffnete Bach Dimensionen, die alles überstiegen, was damals im kirchenmusikalischen Bereich denkbar war.

Die dramatischen Expressionen dieser Kompositionen verunsicherten die Leipziger Theologenschaft und Gottesdienstgemeinde stark. Wegen der stilistischen Nähe zur Oper wurde Bach immer wieder ermahnt, nicht zu opernhaft zu komponieren, um nicht die »rechte Andacht« zu stören.

Nach dem Tode Bachs hörte die Tradition der großen Passionsaufführungen in Leipzig auf. Erst 1829 kam es zur legendären Wiederaufführung der Matthäus-Passion in Berlin durch Felix Mendelssohn Barholdy.

Heute kann man sich die Zeit vor Ostern ohne Aufführungen in Konzertsälen und Kirchen nicht mehr vorstellen.

Artikel vom 03.04.2003
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