»Nordost-Forum« will Plattform für Bürgerbeteiligung in Bogenhausen sein

Dialog für die Zukunft

Eine Bürgerin des 13. Stadtbezirks markiert ihre persönlichen Schwerpunkte.

Eine Bürgerin des 13. Stadtbezirks markiert ihre persönlichen Schwerpunkte.

Englschalking/München Nord-Ost · »Das ist doch eine komplette Beschreibung der ganzen Kultur im Lebensraum Stadt«, stellte Winfried Eckardt, Leiter der Volkshochschule, VHS, im Ökologischen Bildungszentrum, ÖBZ, am 26. März beim ersten Nordost-Forum im ÖBZ, Englschalkinger Straße, zufrieden fest.

Dabei fiel sein Blick auf die mit gelben Kärtchen gespickte Pinnwand, darauf Themen wie Nordost-Umgehung oder Erhaltung der Dorfkerne und übergreifenden Stichwörtern wie Stadtentwicklung, Verkehr und Soziale Stadt. Das waren die Schwerpunkte der etwa 20 anwesenden BürgerInnen des 13. Stadtbezirks, die der Einladung mit dem Motto »Zukunft gestalten zwischen Isar und Messe, Prinze und Salzstraße« gefolgt waren.

Über zwei Stunden diskutierten sie »heiße Eisen« ihres Stadtteils, veranschaulicht mit blauen Klebepunkten auf einer Landkarte des großen Gebiets. Unter den Gästen waren viele »Überzeugungstäter«, was Engagement im Stadtviertel angeht, wie die Bürgerinitiative gegen den Richard-Strauss-Tunnel, Mitglieder des Bezirksausschusses (BA) und Bundes Naturschutz, aber auch viele teilweise jahrzehntelange Bewohner mit persönlichen Herzensangelegenheiten und Interesse an der Entwicklung des Stadtteils.

Denn der stehe vor »umfassenden Veränderungen«, meinte Eckardt, die »prägend für die ganze Stadt« seien, z.B. Nordost-Umgehung, Neunutzung brachliegender Bahnflächen oder die soziale Infrastruktur mit Bürgerhäusern oder Kinderkrippen. »Leidtragende der ganzen Entwicklung werden jedenfalls wir sein«, befand Hans Uretschläger, ehemals im BA Bogenhausen und laut Eckardt »Impulsgeber« des Forums.

Überhaupt wolle das frischgegründete Bürgerprojekt weniger aktiven Bürgerprotest mit einem konkreten Ziel betreiben, sondern eine offene Plattform sein, »wo Wissen und Kommunikation in einem Ideenspeicher zusammenfließen«, zwischen Bürgern, Organisationen und Unternehmen, so Uretschläger. Deshalb sei es auch keine Konkurrenz zu anderen bereits bestehenden, hiesigen Initiativen. Ziel sei vielmehr eine Verknüpfung.

Damit die guten Ideen nicht versanden, seien gute Kontakte und der Dialog mit den zuständigen Behörden unerlässlich. Positive Signale vermeldete der Ex-BA-Mann aus dem Planungsreferat. Kommen wollte an diesem Abend von dort aber noch niemand. Uretschläger versicherte aber: »Wir werden ernstgenommen«.

Am 25. Juni, 19 Uhr, ist das nächste Nordost-Forum im ÖBZ geplant. Mithilfe, Ideen und Kontakte können bis dahin unter der E-Mail-Adresse »mail@oebz.de« vermittelt werden. ms

Artikel vom 02.04.2003
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