Neues Stadtviertel im Zentrum: Zweiter Bauabschnitt der Fünf Höfe eröffnet

Fünf gewinnt!?

Neues »Stadtviertel« mit Kunst, Kultur und Kommerz: Die Eröffnung der »vollendeten« Fünf Höfe lockten viele Besucher an.	Fotos: rme

Neues »Stadtviertel« mit Kunst, Kultur und Kommerz: Die Eröffnung der »vollendeten« Fünf Höfe lockten viele Besucher an. Fotos: rme

Altstadt · Draußen verkündet ein Meer von pinkfarbenen Fahnen die »Vollendung«, drinnen wogt ein Menschenmeer an bunt geschmückten Schaufenstern vorbei.

Glitzernde Konfetti auf dem Fußboden, exotische Pflanzenranken an der Decke und ansteckende Swing-Melodien in der Luft: Zum Einstand zeigen sich die Fünf Höfe von ihren besten Seiten. Nach vier Jahren Bauzeit ist nun der zweite Teil des »Einkaufsquartiers« im Herzen Münchens, mit integrierter Kunsthalle, Büroräumen und Wohnungen eröffnet worden.

»Eine einmalige Verbindung von Kunst, Kultur und Kommerz – das gibt es sonst nirgends in Deutschland!«, schwärmt Hartmut Wagner, Vorstandsvorsitzender der Hypo-Vereinsbank Immobilien AG, die das Projekt finanziert hat. Schon vor zwölf Jahren habe man begonnen, sich über die Neugestaltung des ehemaligen »Banken-Quartiers« Gedanken zu machen, erklärt Wagner.

Damals sei ein kompletter Abriss und Wiederaufbau geplant gewesen, aber schon bald habe man sich auf das jetzt verwirklichte Konzept festgelegt: 60 Prozent der alten Bausubstanz wurden erhalten, 40 Prozent neu gestaltet, eine kleinteilige Ladenstruktur und ein Branchenmix angestrebt, wie er sonst nicht in »Einkaufspassagen« zu finden sei. Doch diesen Begriff findet Wagner nicht angemessen für »Deutschlands größtes Innenstadtprojekt«.

Gegenüber dem »Münchner Zentrum« betonte er: »Passage heißt, man soll passieren. Wir wollen aber, dass sich die Leute dort aufhalten.« Dafür soll zum einen das breite Sortiment der 54 Geschäfte und acht Gastronomiebetriebe sorgen, zum anderen die vor eineinhalb Jahren in Betrieb genommene Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung. Wagners Angaben zufolge hat sie bereits 600.000 Besucher angelockt. Ein weiterer Publikumsmagnet: die acht Tonnen schwere, geflochtene Edelstahlkugel des isländischen Künstlers Olafur Eliasson, die im Viscardihof »schwebt«.

Mit der Umsatzentwicklung im ersten Bauabschnitt der Fünf Höfe ist Hans-Peter Demko, Geschäftsführer der Center Management München GmbH (CMM), zufrieden: »Wir konnten 2002 ein Umsatzplus von gut sechs Prozent verzeichnen, während der Münchner Einzelhandel Einbußen von bis zu 15 Prozent hatte«, erklärt Demko, der als betriebswirtschaftlicher Berater und »Verbindungsmann« zwischen Investor und Mietern fungiert.

Durch die Fünf Höfe sei ein »hermetisch abgeschlossener Gebäudeblock« geöffnet und die Einzelhandelsstruktur der Innenstadt belebt worden. Daher das Resümee von Hartmut Wagner: »Wir haben der Stadt München einen Teil ihrer Stadt zurückgegeben.« rme

Artikel vom 27.03.2003
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