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Museum- und Heimatverein »Feringer Sach« zeigt historische Moden-»Show«
Alles Anziehungssache
Stolz präsentieren Heinrich-Michael Frey und Birgit Kullmann eine ganz kleine Auswahl aus dem Mode-Fundus der »Feringer Sach«, der am Samstag im
Unterföhring · Am Anfang war der Lendenschurz. Doch dann wurde aus der schützenden Hülle Mode. Vielleicht die wichtigste Sache der Welt – zumindest für so manche Frau.
Der Zeitgeist einer Epoche materialisierte sich immer schon in Kleidung, ob goldene Zwanziger oder poppige Sechziger. Lebendig wird die Mode von anno dazumal am kommenden Samstag bei der ungewöhnlichen Modenschau des Heimat- und Museumsverein »Feringer Sach«. So etwas veranstaltet der 1982 gegründete Verein zum ersten Mal, also eine »Ortsweltpremiere«, so Vorsitzender Heinrich-Michael Frey .
Das, was wir so alles auf dem Leib tragen oder vielmehr trugen, steht jetzt im Zentrum der neuesten Ausstellung des Vereins: auf gut bairisch »s´kloane und as große Gwand«, im Fokus Alltagskleidung und Fest- und Feiertagsstaat von 1900 bis 1960. Denn 1960 habe es einen »starken Umbruch in der Modekulturgeschichte« gegeben, so Birgit Kullmann von »Feringer Sach«.
Derzeit ist die historische Stoff-Sammlung im ehemaligen Kino der Bahnhofstr. 12, wo das Museum seit zwei Jahren beheimatet ist, zu sehen. Daneben versprechen dort Dauerinstallationen wie ein bürgerliches Wohnzimmer, ein Schulraum oder gar eine komplette historische Schlosserwerkstatt in der Münchner Straße 74 eine Zeitreise in die Vergangenheit.
Als »Museum zum Anfassen« nennt es Birgit Kullmann. Die langjährige Vereinsfrau liebt Hüte und ist besonders engagiert bei dem »Klamotten«-Spektakel.
Zur »Show« wird der historische Abriss verschiedenster Kleidungsstücke vollends am Samstag.
Modetrends von anno dazumal werden lebendig mithilfe der »Comedian Harmonists« von Föhring, den »Feringer Vocalisten«, und der »Musical Factory München«. Da stolzieren Charleston-Ladies mit Zigarettenspitze bewaffnet über den Laufsteg, ein feiner Herr mit Gamaschen und Cut schnüffelt an der Revers-Nelke oder kesse Bienen in Petticoats lassen die Adenauer-Ära aufleben – eingerahmt von unvergesslichen Schlagern der jeweiligen Zeit.
Die Tüllröcke aus den Wirtschaftswunderjahren, mit 50 Jahren auf dem Buckel, eher einer der »jüngeren« Objekte, waren übrigens »extrem schwierig aufzutreiben«, erzählt Chanel-Bewunderin Kullmann, die es ansonsten »unglaublich« findet, »was noch vorhanden ist«, und was die Unterföhringer so zusammengetragen haben. Das Ergebnis ist am 22. Februar um 19.30 Uhr in Unterföhrings Schulaula zu sehen, Der Eintritt ist frei. Die modischen Prachtstücke sind übrigens nicht käuflich zu erwerben... ms
Artikel vom 19.02.2003Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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