Die Münchhauseniade am unsinnigen Donnerstag

Legendärer Lügner

Münchhausen bei seinem legendären Ritt auf der Kanonenkugel.	Foto: Stadtmuseum

Münchhausen bei seinem legendären Ritt auf der Kanonenkugel. Foto: Stadtmuseum

Altstadt · Am Donnerstag, 27. Februar, um 19.30 Uhr, präsentiert das Musikinstrumentenmuseum »Münchhauseniade zum unsinnigen Faschings-Donnerstag«.

Nach den »Valentinaden« der vergangenen Jahre nun neue musikalische Geschichten aus dem Nachlass der 60 Jahre jüngeren Witwe des Barons von Münchhausen, gerettet von ihrem Heizer Heinrich Friedrich Christian Pape zu Hameln und erstmals erzählt und interpretiert von seinem Ururenkel Gunther Joppig mit Hilfe weiterer Assistenten.

So erzählt er zum Beispiel: Es herrschte damals über ganz Europa ein so außerordentlich strenger Winter, dass die Sonne eine Art Frostschaden erlitten haben muss, woran sie seit der ganzen Zeit her bis auf den heutigen Tag gesiecht hat. Ich empfand daher auf der Rückreise in mein Vaterland weit größeres Ungemach, als ich auf meiner Hinreise nach Russland erfahren hatte.

Als sichs nun fügte, dass wir an einen engen hohlen Weg zwischen zwei hohen Dornhecken kamen, so erinnerte ich den Postillon, mit seinem Horne ein Zeichen zu geben, damit wir uns in diesem engen Passe nicht etwa gegen ein anderes entgegenkommendes Fuhrwerk festfahren mochten. Mein Kerl setzte an und blies aus Leibeskräften in das Horn, aber alle seine Bemühungen waren umsonst.

Nicht ein einziger Ton kam heraus, welches uns ganz unerklärlich, ja in der Tat für ein rechtes Unglück zu achten war, indem bald eine andere uns entgegenkommende Kutsche auf uns stieß, vor welcher nun schlechterdings nicht vorbeizukommen war. In der Herberge erholten wir uns wieder von unserem Abenteuer. Der Postillion hängte sein Horn an einen Nagel beim Küchenfenster, und ich setzte mich ihm gegenüber.

Auf einmal gings: Tereng! tereng! teng! teng! Wir machten große Augen und fanden nun auf einmal die Ursache aus, warum der Postillon sein Horn nicht hatte blasen können. Die Töne waren in dem Horne festgefroren und kamen nun, so wie sie nach und nach auftauten, hell und klar zu nicht geringer Ehre des Fuhrmanns heraus.

Eintrittskarten gibt es an der Abendkasse im 4. Stock des Münchner Stadtmuseums, St.-Jakobs-Platz 1, S-Bahnstation Marienplatz und U-Bahnstation Marienplatz oder Sendlinger Tor.

Artikel vom 13.02.2003
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